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Europa darf GS-Zeichen nicht abschaffen - gesundheitsschädliches Spielzeug aus China belegt dies erneut

Berlin (ots)

Selbstverpflichtung ist wichtig, geprüfte
Sicherheit jedoch allemal besser. Das GS-Zeichen ist für Deutschlands
Verbraucher seit 1977 eine vertraute und wichtige Orientierungshilfe 
bei der Kaufentscheidung. Jeder Konsument kann an Hand des Zeichens 
erkennen, welche neutrale Stelle das Produkt geprüft hat.
Rund 50.000 Erzeugnisse erhalten jährlich das GS-Zeichen. Die 
Hälfte aller Fabrikate schafft die Sicherheitsprüfung allerdings erst
im zweiten Anlauf. Diese hohe Durchfallquote belegt die Defizite bei 
der Produktsicherheit. Ohne das GS-Zeichen kämen diese Produkte 
gleich nach ihrer Entwicklung auf den Markt, einschließlich aller 
damit verbundenen Sicherheitsrisiken. "Unsere Experten gehen davon 
aus, dass ohne Prüfung durch neutrale Dritte, wie beispielsweise die 
TÜV, in etwa eine Milliarde unsichere Produkte entweder im Gebrauch 
oder verkaufsbereit auf dem Markt wären", erklärt Dr. Klaus 
Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied vom Verband der 
TÜV.
Die Hürden für die Vergabe eines GS-Zeichens sind zwar einerseits 
beträchtlich, andererseits kann aber die gewissenhafte Prüfung auch 
zu einer nachhaltigen Verbesserung eines Produktes führen. Davon 
profitieren letztendlich auch alle Hersteller, deren Produkte das 
Zeichen tragen. Im Übrigen kann jeder Hersteller weltweit, in 
Deutschland wie im Ausland, seine Produkte für GS-Zeichen anmerken.
Für kleine und mittlere Unternehmen ist das GS-Zeichen somit nicht
nur ein Nachweis für sicherheitstechnisch hochwertige Produkte, 
sondern auch ein wichtiges Marketinginstrument, das ihnen weltweite 
Wettbewerbsfähigkeit garantiert.
Das von der EU-Kommission angedachte Verbot des GS-Zeichens würde 
ohne jede Not eine Änderung des deutschen Geräte- und 
Produktsicherheitsgesetzes nach sich ziehen. Der seit 30 Jahren 
eingeführte Qualitätsstandard "Geprüfte Sicherheit" würde einfach 
wegfallen. "Die europaweite CE-Kennzeichnung ist zwar so etwas wie 
ein europäischer Reisepass für Produkte, aber keinesfalls ein Ersatz 
für das GS-Zeichen. Dieser Reisepass ist auch nie für den Verbraucher
entwickelt worden, sondern richtet sich an die Marktaufsicht. Die 
Bundesregierung ist deshalb gefordert, bei der EU-Kommission, und 
insbesondere in den Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament, die
Erhaltung des Zertifikats einzufordern. Ein Verbot des deutschen 
GS-Prüfzeichens geht zu Lasten der Sicherheit, die ebenfalls ein 
Garant unserer Exporterfolge darstellt. Deutschland muss alles tun, 
um von Ländern wie China unterscheidbar zu bleiben", sagt Brüggemann.
Das VdTÜV-Präsidiumsmitglied befürchtet, dass die CE-Kennzeichnung 
zur Preisgabe von Sicherheitsstandards führen könnte. Die auf der 
Selbsterklärung der Hersteller beruhende CE Kennzeichnung sei nicht 
ausreichend, weil der Produzent damit lediglich die Einhaltung von 
Richtlinien bestätigt, die er ohnehin einzuhalten hat. Eine 
verpflichtende Prüfung und Überwachung der Fertigung durch 
unabhängige Dritte sieht dieses Sicherheitsversprechen allerdings 
nicht vor. Deshalb biete die CE-Kennzeichnung dem Verbraucher keine 
wirkliche Orientierung, kritisiert Brüggemann. "Wer das GS-Zeichen 
abschafft, sollte sich dann auch nicht über explodierende Akkus, 
brennende Toaster oder gesundheitsschädliches Spielzeug wundern."
Gegenwärtig kommt jedes zweite mangelhafte Produkt auf dem 
deutschen Markt aus China. Deutsche Unternehmen könnten es sich nicht
leisten, ihre Produkte erst auf dem Markt einzuführen, um sie dann 
beim Erkennen  eines Sicherheitsmangels in Form einer kostspieligen 
und rufschädigenden Rückrufaktion wieder vom Markt zu nehmen. Auch 
staatliche Marktüberwachung kann unabhängige Produktprüfungen nur 
bedingt ersetzen, wie diverse Nahrungsmittelskandale in der 
Vergangenheit schon öfters gezeigt haben.
Das GS-Zeichen ist eine Erfolgsgeschichte, die beste 
Sicherheitsstandards garantiert und keinesfalls den freien 
Warenverkehr behindert, wie die EU-Kommission immer wieder 
argumentiert. Der Verband der TÜV hält daher das GS-Zeichen, das im 
Gegensatz zum CE-Kennzeichen deutliche höhere Sicherheitsstandards 
garantiert, für unverzichtbar.

Pressekontakt:

VdTÜV Verband der TÜV e.V.
Johannes Näumann
Pressesprecher
Friedrichstraße 136, D-10117 Berlin
T.: +49 30 760095-320
F.: +49 30 760095-321
berlin@vdtuev.de
www.vdtuev.de

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