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ZDF-Politbarometer Extra Bayern
CSU: Trotz großer Verluste Aussicht auf absolute Mehrheit
Freie Wähler erstmals mit Chance auf Einzug in den Landtag

Mainz (ots)

Rund zwei Monate vor der Landtagswahl in Bayern
zeichnet sich für die CSU zwar ein deutlicher Stimmenverlust im 
Vergleich zu 2003 ab, aber auch die Aussicht die absolute Mehrheit zu
behalten. Viele Wahlberechtigte sind jedoch zu Beginn der Ferienzeit 
noch unentschlossen: 54 Prozent der Befragten geben an, dass sie noch
nicht wissen, ob und wen sie wählen werden. Umgekehrt halten 46 
Prozent ihre Entscheidung für sicher. Gerade bei Landtagswahlen 
spielen kurzfristige Entwicklungen und die unterschiedliche 
Mobilisierung in den verschiedenen Wählerlagern in den letzten Wochen
vor der Wahl eine bedeutende Rolle. Die folgenden Projektionswerte 
geben deshalb lediglich die Situation für die Parteien zu einem noch 
relativ weit von der Wahl entfernten Zeitpunkt wieder und stellen 
keine Prognose für den Wahlausgang am 28. September 2008 dar.
Projektion:
Zurzeit erhielte die CSU 50 Prozent, die SPD 20 Prozent, die Grünen 
kämen auf 9 Prozent, die FDP auf 6 Prozent und die Freien Wähler 
haben mit aktuell 7 Prozent die Chance, zum ersten Mal in den 
bayerischen Landtag einzuziehen. Die sonstigen Parteien erreichten 
zusammen 8 Prozent, darunter die Linke mit 4 Prozent. (Wahlergebnis 
2003: CSU: 60,7 Prozent, SPD: 19,6 Prozent, Grüne: 7,7 Prozent, FDP: 
2,6 Prozent, Freie Wähler 4,0 Prozent, Sonstige: 5,4 Prozent).
Mit 60 Prozent wünscht sich eine große Mehrheit der Befragten den 
Amtsinhaber Günther Beckstein weiterhin als Ministerpräsidenten. Den 
zum zweiten Mal antretenden SPD-Herausforderer Franz Maget ziehen nur
19 Prozent vor und 8 Prozent wollen ausdrücklich keinen von beiden 
(weiß nicht/kenne nicht: 13 Prozent). Bei der Einstufung auf der 
+5/-5-Skala liegt Beckstein mit einem Durchschnittswert von 1,4 
ebenfalls klar vor Maget, der mit 0,1 beurteilt wird. Dabei kommt 
Günther Beckstein in den eigenen Reihen auf einen Wert von 2,8, Franz
Maget wird von den SPD-Anhängern mit 1,3 beurteilt.
Acht Wochen vor der Wahl ist der Bekanntheitsgrad beider 
Spitzenkandidaten noch ausbaufähig: Lediglich 54 Prozent der 
Befragten können Günther Beckstein als CSU-Kandidaten namentlich 
benennen (CSU-Anhänger: 60 Prozent) und nur 39 Prozent kennen den 
Namen des SPD-Spitzenkandidaten Franz Maget (SPD-Anhänger:
41 Prozent).
Die Zufriedenheit mit der CSU-Staatsregierung ist im Vergleich zur
letzten Landtagswahl deutlich zurückgegangen. Vor der Wahl 2003 wurde
die Arbeit der CSU in der Regierung mit 1,8 bewertet, jetzt nur noch 
mit 0,8. Die Oppositionsparteien können davon jedoch nicht 
profitieren. Für ihre Arbeit im Landtag erhalten sowohl die SPD 
(minus 0,3; 2003: minus 0,2) als auch die Grünen (minus 0,5; 2003: 
minus 0,6) weiterhin Werte im negativen Bereich.
Bei den für die Befragten in Bayern wichtigsten Problemen wird der
CSU wesentlich mehr zugetraut als der SPD. Vor allem im Bereich 
Arbeitsmarkt hat die CSU einen großen Vorsprung: 50 Prozent trauen 
ihr die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu, nur 12 Prozent der SPD, 
keine Partei sagen 17 Prozent (weiß nicht: 14 Prozent). Dieser 
Abstand verringert sich deutlich beim Thema Schule und Bildung: 35 
Prozent halten die CSU hier für kompetent, 22 Prozent die SPD (keine 
Partei: 10 Prozent; weiß nicht: 20 Prozent). In Sachen Energiepolitik
setzen 31 Prozent auf die CSU, nur 9 Prozent auf die SPD, aber 25 
Prozent auf die Grünen (keine Partei: 12 Prozent; weiß nicht: 19 
Prozent).
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 28. bis 30. Juli 2008 unter 1038 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Bayern. Die 
Fehlertoleranz beträgt bei einem Parteianteil von 50 Prozent 3,1 
Prozentpunkte, bei einem Parteianteil von 7 Prozent 1,6 
Prozentpunkte.
Ein weiteres Politbarometer Extra Bayern gibt es am 19. September 
2008.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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