ots.Audio: "Berlin schaut gespannt nach Amerika - aber die Bundespolitik kommt nicht aus dem Takt" - Peter Frey, moderiert die große Wahl-Sondersendung "Die Nacht der Entscheidung" im ZDF - INTERVIEW
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Berlin/Washington (ots)
Anmoderation: Es könnte eine historische Wahl werden in den USA. Heute Nacht unserer Zeit werden wir wissen, ob Amerika tatsächlich mit Barack Obama den ersten schwarzen Präsidenten bekommt, oder ob John McCain ins Weiße Haus einzieht. Das ZDF sendet die ganze Nacht live - aus den USA und von der größten deutschen Wahlparty in Berlin. Es wird eine Marathon-Moderation für Peter Frey, den Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios. Er begleitet uns mehr als neun Stunden lang durch "Die Nacht der Entscheidung".
Interview Peter Frey:
1. Herr Frey, was bieten Sie im ZDF uns Zuschauern in der Wahlnacht? Wir beginnen um Viertel vor zwölf und senden die ganze Nacht durch bis morgens um 9. Und dann trudeln ab 1 Uhr, sozusagen wie eine Welle von Osten nach Westen in den USA die Ergebnisse ein. Und wir werden natürlich die Ergebnisse schnell darstellen und auch sofort analysieren mit unseren Gästen. (0:15)
2. Das heißt, wir sind live in den USA dabei und kriegen gleich auch noch die ersten Reaktionen der deutschen Politik geliefert? Ja, wir schalten sozusagen immer hin und her zwischen unserer Zentrale hier in Berlin, wo wir bei Deutschlands größter Wahlparty sind mit über 3.000 Gästen, die mittlerweile zugesagt haben, aber wir sind auch an sehr vielen Stellen in Amerika vertreten: natürlich Washington, natürlich New York, aber auch in den Staaten, wo es dann entschieden wird, zum Beispiel in Florida. Wenn Florida wirklich sich zu Gunsten von Obama entscheiden würde, dann ist das natürlich eine wichtige Vorentscheidung für diese Wahl. (0:27)
3. Es ist eine Nacht, in der auch die deutsche Politik in der Bundeshauptstadt natürlich nicht schläft. Was wissen Sie als Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios - was machen zum Beispiel die Kanzlerin und ihre Minister in dieser Nacht? Die müssen vor allem an den nächsten Morgen denken und müssen daran denken, dass sie dann auch fit sind. Das wird ja dann der Tag der entscheidenden Interviews, der ersten Wertungen und vielleicht auch der ersten Telefonate werden. Also, ich kann mir vorstellen, dass die Bundeskanzlerin vielleicht bis ein, zwei Uhr nachts die Trends verfolgt im Fernsehen, sich dann schlafen legt, um fit zu sein für den nächsten Tag, und früh aufsteht, um dann das endgültige Ergebnis zu erfahren. Der Mittwoch ist ja auch der Tag des Bundeskabinetts. Und der Bundesaußenminister zum Beispiel wird sich - das weiß ich definitiv - um acht Uhr wie gewohnt, Routine, mit seinen SPD-Kollegen aus dem Kabinett treffen, das Kabinett vorbereiten, dann sein Gespräch mit der Bundeskanzlerin haben. Und dann gibt es "Business as usual". Also man lässt sich durch diese Wahl in Amerika auch nicht aus dem Takt bringen. (0:45)
4. Es wird auch für Sie als Moderator eine lange Nacht - mehr als neun Stunden live auf Sendung: Wie bereitet man sich da vor? Also, das wichtigste ist das Rezept, irgendwie fit zu bleiben. Ich denke jetzt wirklich viel darüber nach: Vorschlafen kann man nur schlecht, also: Ich setze voll auf Adrenalin. (0:09)
5. Wagen Sie einen Tipp, wer das Rennen macht? Die Umfragen sehen ja doch stark nach einem Ergebnis für Obama aus. Wenn man dann noch die überraschend hohe Registration von Wählern für die Demokraten berücksichtigt, und dieses "Early Voting", was ja in Amerika offenbar zum ersten Mal in einer riesigen Welle durchs Land geht und vor allem offenbar auch die Sympathisanten der Demokraten erfasst, dann sieht es doch so aus als hätte er eine Chance und als würde es wirklich eine historische Wahl werden. Denn das ist ja das Herausragende, dass Amerika zum ersten Mal die Chance hat, einen schwarzen Präsidenten zu wählen. Und damit würde diese Nation sich ja auch ein Stück weit mit sich selbst versöhnen. (0:36)
Abmoderation: Peter Frey, Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin, begleitet uns durch "Die Nacht der Entscheidung" - heute ab 23.45 Uhr live im ZDF.
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