ots.Audio: Die unglaubliche aber wahre Geschichte einer Geldfälscherwerkstatt im KZ "Die Fälscher" - das Oscar prämierte Drama heute Abend in der Free-TV-Premiere im ZDF
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Mainz (ots)
Anmoderation: Es ist eigentlich eine unfassbare Geschichte - aber sie ist tatsächlich passiert: In den letzten Kriegsjahren haben die Nazis im KZ Sachsenhausen eine Fälscherwerkstatt eingerichtet, um mit den dort gedruckten Pfund- und Dollar-Blüten die Wirtschaft der Alliierten zu infiltrieren. Die Häftlinge - jüdische Bankangestellte, kommunistische Widerstandskämpfer, einfache Kriminelle - erhielten Vergünstigungen und wurden in der Hoffnung gehalten, der Vernichtung zu entgehen. Regisseur Stefan Ruzowitzky hat die dramatischen Geschehnisse von damals in einem eindrucksvollen Spielfilm verewigt. "Die Fälscher" heißt das Oscar prämierte Werk und ist am 28. Januar als Free-TV-Premiere im ZDF zu sehen.
1. O-Ton Filmausschnitt "Die Fälscher" Vergessen wir mal die Umstände. Nur wir beide, Sie und ich - die perfektesten Blüten aller Zeiten. Erst das Pfund und dann der Dollar. Leute, Maschinen, Material - was Sie brauchen! Wissen Sie Sorowitsch, es gibt Möglichkeiten, hier zu überleben. (0'19)
Im Mittelpunkt des KZ-Dramas steht die Geschichte des jüdischen Geldfälschers Salomon Sorowitsch. 1944 wird er im KZ Sachsenheim inhaftiert und bangt zunächst um sein Leben. Doch KZ-Kommissar Herzog leitet dort eine Geheimaktion und zwingt Sorowitsch und weitere Spezialisten, ausländische Banknoten zu fälschen, um so das internationale Finanzsystem zu destabilisieren. "Die Fälscher" basiert auf den Erinnerungen des heute 92-jährigen Holocaust-Überlebenden Adolf Burger, gespielt von August Diehl. Für den 32-jährigen Schauspieler war die Rolle Glücksfall und Herausforderung zugleich:
2. O-Ton August Diehl Ich hab schon immer ne Faszination gehabt für solche Menschen, die so ein Ideal vertreten und die sich nur dadurch unterscheiden, weil sie ein anderes Verhältnis vielleicht zum Tod haben oder eine andere Priorität bei sich sehen. Und als ich angeboten bekommen hab, den Adolf Burger zu spielen, und das Drehbuch gelesen hab, hat mir einfach gefallen, dass es eine Figur ist, die sich ambivalent verhält, und die sich eigentlich anders verhält als wir das gewohnt sind von einer Hauptfigur in einem Film. (0'20)
Denn Adolf Burger erkennt als erster das moralische Dilemma der Fälscher: Unterstützen sie in der Hoffnung auf das eigene Überleben die Nazis und halten so auch deren Vernichtungsapparatur am Laufen - oder sabotieren sie die Aktion und nehmen den sicheren Tod des gesamten Teams in Kauf? Schauspieler Martin Brambach - er spielt einen undurchsichtigen Wärter - ist immer noch fassungslos, dass die Geschichte wirklich passiert ist...
3. O-Ton Martin Brambach Ich habe von der Geschichte auch noch nie gehört. Und ich fand sie auch zu fantastisch, als dass sie auch wirklich stattgefunden haben sollte, aber nun gibt es ja Belege dafür. Und die Platten, mit denen man den Dollar und das Pfund gemacht hat, die wurden ja gefunden. (0'18)
Die Geschichte der Fälscher ist bis in die kleinsten Details authentisch erzählt. Regisseur Ruzowitzky ist ein sehr intensiver Film gelungen, der 2007 völlig zu Recht mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde:
O-Ton Regisseur Stefan Ruzowitzky Ich hätte mich nie getraut, zu versuchen, einen "normalen" KZ-Alltag zu verfilmen. Ich war dann sehr froh über diesen Stoff, wo ich das Gefühl hatte, man kann das mit der nötigen Ernsthaftigkeit machen. Das ist alles andere als Geschichtsunterricht, da geht's um größere, universelle Fragen, die mir da auch wichtig waren. (0'22)
Abmoderation: "Die Fälscher" - das Oscar gekrönte KZ-Drama um die unglaubliche Geschichte einer Geldfälscherwerkstatt im Konzentrationslager Sachsenhausen. Das ZDF zeigt Stefan Ruzowitzkys Meisterwerk am Mittwoch (28.01.2008) um 20.15 Uhr als Free-TV-Premiere.
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