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Nackt im Netz? Rheinland-pfälzische Bildungsministerin Ahnen eröffnet Datenschutz-Symposium im ZDF
Thema: Datenouting von Heranwachsenden in Netz-Communities

Mainz (ots)

"Für Kinder und Jugendliche sind die vielfältigen
Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten im Internet fest 
verankert in ihrem Bildungsalltag und ihrer Freizeitgestaltung. 
Deshalb ist es besonders wichtig, auch auf die Risiken hinzuweisen, 
die mit einem leichtfertigen Umgang mit persönlichen Daten verbunden 
sind", sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen 
am heutigen Mittwoch, 28. Januar 2009, zur Eröffnung der 
Datenschutztagung im ZDF. "Der verantwortungsbewusste Umgang mit 
persönlichen Daten und Informationen sowie Datenschutz und 
Datensicherheit sind unverzichtbarer Bestandteil einer Erziehung zu 
demokratischem Bewusstsein, zur Wahrung der eigenen 
Persönlichkeitsrechte und auch zum Respekt vor den Rechten Dritter 
und ihrer Privatsphäre." Ministerin Ahnen sagte weiter: "Es geht uns 
nicht darum, die problematischen Seiten des Internets zu sehr in den 
Vordergrund zu stellen, vielmehr wollen wir Verantwortungsbewusstsein
schärfen, damit junge Menschen ohne Risiko die Chancen neuer Medien 
sinnvoll für sich nutzen können".
Der Stellvertretende ZDF-Intendant Hans Joachim Suchan hob auf der
Veranstaltung hervor, dass sich erstmals eine Tagung nicht nur mit 
dem Jugendmedienschutz oder mit dem Datenschutz, sondern mit einer 
zentralen Schnittstelle dieser beiden elementaren Schutzbereiche 
beschäftige.
Rund 300 Teilnehmer - Medienexperten, Wissenschaftler, Lehrer und 
Schüler - diskutierten am Mittwoch im ZDF über Gefahren der 
leichtfertigen Datenpreisgabe von Jugendlichen auf Interneplattformen
wie SchülerVZ, StudiVZ, Facebook, Spickmich.de und anderen sowie über
Möglichkeiten, diesen Gefahren zu begegnen. Eine 16-jährige Schülerin
berichtete, wie sie "Datenopfer" wurde. Petra Kain von der Zentralen 
Jugendkoordination des Polizeipräsidiums Westhessen berichtet aus 
ihrer Arbeit mit Eltern, Lehrern und Schülern und plädierte für klare
praktische Regeln statt Verbote.
Die ZDF-Me¬dienforschung stellte repräsentative Ergebnisse zur 
Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen mit Schwerpunkt Web 2.0.
vor. Während bei der Mehrheit der Onliner noch die Informationssuche 
beim Internet im Vordergrund steht, erschließen sich die Jugendlichen
das Internet als Allround-Medium, das nahezu alle Medienbedürfnisse, 
Kommunikation, Information und Unterhaltung, bedient. Erfolgreiche 
Beispiele für Web 2.0 Anwendungen sind Online-Enzyklopädien, 
Videoportale oder Communities, die überdurchschnittlich von Jüngeren 
genutzt, aber auch aktiv gestaltet werden. Nach den Untersuchungen 
haben bereits 75 Prozent der jugendlichen Internetnutzer schon einmal
persönliche Informationen, Vorlieben oder Hobbys online gestellt. 
Bereits 25 Prozent der Befragten hatte den Eindruck, dass im Internet
Persönlichkeitsrechte verletzt werden, indem im Freundeskreis schon 
jemand von Mobbing betroffen war.
Neben Vorträgen und Podiums¬diskussionen präsentierte Andreas 
Poller eine Studie des Fraunhofer-Institutes SIT Darmstadt zum Thema
"Privatsphärenschutz in Soziale-Netzwerke-Plattformen". Dabei wurden 
die Plattformen Myspace, Facebook, StudiVZ, Werkenntwen, Lokalisten, 
XING und LinkedIn auf ihr Gefährdungspotential für die Nutzer 
untersucht. "Was kann der Datenschutz noch leisten"? fragte der 
Medienrechtler Prof. Dr. Alexander Roßnagel von der Universität 
Kassel, und in zwei weiteren Programmpunkten ging es um die unter dem
Begriff "Identitätsmanagement" zusammengefassten Kompetenzen und die 
Frage, was geschützte Plattformen wie www.tivi.de dazu beitragen 
können, dass Eltern und Kinder diese Fähigkeiten erlernen.
Eingeladen hatten zu der Tagung der Datenschutz¬beauftragte und 
der Jugendschutzbeauftragte des ZDF gemeinsam mit dem 
Landesbeauftragten für den Datenschutz in Rheinland-Pfalz.
Fotos sind ab 12.00 Uhr erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, 
Telefon: 06131 - 706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/zdfdatenschutztag

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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