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ZDF-Politbarometer April 2009
Steinmeier kann sich in K-Frage deutlich verbessern
Bundespräsidentenwahl: Dreiviertel der Deutschen wollen Köhler

Mainz (ots)

In der politischen Stimmung verbessert sich die
CDU/CSU im aktuellen Politbarometer erneut leicht auf jetzt 41 
Prozent (plus 1), auch die SPD legt zum zweiten Mal in Folge zu und 
kommt auf 27 Prozent (plus 2). Dagegen hat die FDP mit 11 Prozent 
(minus 3) klare Einbußen, während die Linke mit 9 Prozent ebenso wie 
die Grünen mit 8 Prozent stabil bleibt.
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Dies 
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach
weiterhin auf 37 Prozent, die SPD auf 26 Prozent (plus 1), die FDP 
erhielte 14 Prozent (minus 1), die Linke unverändert 10 Prozent, die 
Grünen erneut 9 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen ebenfalls
wieder 4 Prozent.
Bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder 
Bundeskanzlerin hätten, kann Frank-Walter Steinmeier nach dem 
SPD-Wahlkampfauftakt vom Wochenende deutlich zulegen. Nach 26 Prozent
in der letzten März-Umfrage wünschen sich jetzt 33 Prozent Steinmeier
als Kanzler. Mit 53 Prozent (März.II: 57 Prozent) liegt Angela Merkel
damit aber weiterhin mit großem Abstand vor ihrem Herausforderer. 
Auch hat sie in den eigenen Reihen unverändert einen größeren 
Rückhalt als Steinmeier: Von den CDU-CSU-Anhängern sprechen sich 86 
Prozent (März.II: 87 Prozent) für Merkel aus, von den SPD-Anhängern 
68 Prozent (März.II: 52 Prozent) für Steinmeier.
Pessimismus herrscht nicht nur bei der Einschätzung der 
wirtschaftlichen Lage in Deutschland, die 42 Prozent als schlecht, 49
Prozent als teils gut, teils schlecht und lediglich 8 Prozent als gut
bezeichnen, sondern auch hinsichtlich der Dauer der wirtschaftlichen 
Krise. So glauben nur 12 Prozent (Feb.: 16 Prozent), dass die 
Wirtschaftskrise noch in diesem Jahr überwunden werden kann, während 
eine große Mehrheit von 86 Prozent (Feb.: 82 Prozent) meint, dies 
werde länger dauern. Damit fällt die Einschätzung noch etwas 
negativer aus als zuletzt im Februar. In diesem Zusammenhang sind 
aber nur 33 Prozent der Meinung, mit den bisherigen 
Konjunkturmaßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft werde zu wenig 
getan, lediglich die Anhänger der Linken (41 Prozent) vertreten diese
Ansicht überdurchschnittlich häufig. Insgesamt halten 32 Prozent die 
bisherigen Maßnahmen im Rahmen der Konjunkturpakete für ausreichend 
und 18 Prozent sogar für zu weitreichend (weiß nicht: 17 Prozent).
Für die Zeit nach der Bundestagswahl wurden in den letzten Wochen 
von den Parteien verschiedentlich Steuersenkungen in Aussicht 
gestellt. Mit 88 Prozent bezweifeln aber die weitaus meisten 
Befragten, und dies auch in allen Parteianhängergruppen, dass es nach
der Wahl tatsächlich zu Steuersenkungen kommen wird. Nur 10 Prozent 
gehen von einer Umsetzung der Pläne aus (weiß nicht: 2 Prozent).
Die meisten der nach Meinung der Befragten wichtigsten 
Politikerinnen und Politiker werden im April erneut etwas schlechter 
bewertet als zuletzt. So auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die 
weiterhin auf Platz eins der Top Ten liegt: Sie kommt auf der Skala 
von +5 bis -5 auf einen Durchschnittswert von 1,7 (März.II: 1,9). 
Platz zwei hält Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 1,3 
(März.II: 1,5) und Platz drei Karl-Theodor zu Guttenberg ebenfalls 
mit 1,3 (März.II: 1,5), ihn können allerdings 38 Prozent mangels 
Bekanntheit nicht beurteilen. Es schließen sich an Ursula von der 
Leyen mit 1,1 (März.II: 1,2), Peer Steinbrück mit 1,1 (März.II: 1,3),
und Franz Müntefering mit 0,7 (März.II: 0,8). Auf Platz sieben liegt 
Guido Westerwelle, der mit 0,4 (März.II: 0,5) eingestuft wird, danach
folgt Horst Seehofer mit 0,3 (März.II: 0,4). Deutlich im 
Negativbereich sind weiterhin die beiden Spitzenpolitiker der Linken:
Gregor Gysi mit minus 1,0 (unverändert) und Oskar Lafontaine mit 
minus 1,4 (März.II: minus 1,3).
In vier Wochen findet die Wahl des Bundespräsidenten statt. Gut 
drei Viertel der Befragten (76 Prozent) wünschen sich erneut Horst 
Köhler als Bundespräsidenten, nur 9 Prozent sprechen sich für Gesine 
Schwan und nur 3 Prozent für Peter Sodann aus. Dabei wird der 
Amtsinhaber in allen Parteianhängergruppen (Anhänger der CDU/CSU: 88 
Prozent, der SPD: 76 Prozent, der FDP: 88 Prozent, der Linken: 62 
Prozent, der Grünen: 62 Prozent) mehrheitlich favorisiert. Die 
Kandidatin der SPD und der Kandidat der Linken erhalten somit auch in
den jeweils eigenen Anhängerschaften nur sehr wenig Unterstützung: 16
Prozent der SPD-Anhänger sähen gern Gesine Schwan und 7 Prozent der 
Linke-Anhänger Peter Sodann im Amt.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 21. bis 23. April 2009 bei 1445 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 
Prozent rund drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 
Prozent rund zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer sendet 
das ZDF am Freitag, 8. Mai 2009.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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