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"Bürgerzorn und Bauernnöte"
ZDF-Korrespondent Carsten Thurau über Argentinien vor der Wahl

Mainz (ots)

Am 28. Juni wird in Argentinien gewählt. Umfragen
zufolge muss die Regierung mit erheblichen Verlusten rechnen. Auf den
Wahlsieger kommt eine krisenreiche Regierungszeit zu. Argentinien, 
das sich gerade erst von der größten Staatspleite der jüngeren 
Geschichte erholt hat, steht erneut vor dem wirtschaftlichen Abgrund.
In seinem Film "Bürgerzorn und Bauernnöte - Argentiniens ewige 
Krise" am Mittwoch, 24. Juni 2009, 0.35 Uhr, begibt sich 
ZDF-Südamerika-Korrespondent Carsten Thurau auf die Suche nach den 
Ursachen.
Das zweitgrößte Land Südamerikas taumelt von einer Krise zur 
nächsten.  Es besitzt riesige fruchtbare Flächen und eine gut 
ausgebildete Mittelschicht. Doch in den vergangenen Jahrzehnten 
versank das Land in Militärdiktatur, Inflation und Staatspleite. Zwar
erholte Argentinien sich spektakulär schnell vom dramatischen 
Bankrott im Jahr 2001 - doch nun steckt das Land erneut tief in der 
Krise.
In der Hauptstadt Buenos Aires sind die Folgen der globalen 
Finanzkrise bereits deutlich zu sehen. In den schicken Vierteln haben
innerhalb weniger Monate Hunderte Geschäfte, Restaurants und 
Boutiquen dichtgemacht.
Ins Stottern geraten ist auch der Motor der argentinischen 
Wirtschaft, die Landwirtschaft. Bisher erwirtschaftete sie die Hälfte
des Staatshaushaltes durch den Export von Rindfleisch und Weizen. 
Doch in der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren sind Millionen Rinder 
verendet oder mussten notgeschlachtet werden. Die Mais- und 
Weizenernte fiel weitgehend aus. Viele Farmer stehen vor dem Ruin.
Noch mehr als die katastrophale Dürre aber erregt die Gemüter der 
Landwirte die Politik von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner,
die im vergangenen Jahr die Exportsteuer für Fleisch und Getreide 
deutlich anhob. Monatelange Streiks, Blockaden und Proteste waren die
Folge. Zu Beginn ihrer Amtszeit 2007 war die Präsidentin für viele 
Argentinier noch Hoffnungsträgerin für eine bessere Zukunft. Doch 
jetzt wachsen die Zweifel, ob sie Argentiniens drängende Probleme 
wirklich beheben kann. Immer mehr Familien rutschen unter die 
Armutsgrenze; die Kritik an der Regierung nimmt zu. Kirchner, die das
Präsidentenamt von ihrem Ehemann Nestor Kirchner übernahm, hat die 
ursprünglich für Oktober vorgesehenen Parlamentswahlen auf Ende Juni 
vorgezogen. Kritiker werfen ihr vor, sie wolle so - angesichts der 
sich drastisch verschärfenden Krise - eine drohende Niederlage 
vermeiden.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/buergerzornundbauernnoete

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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