ZDF ist Koproduzent bei "Borgia"
Eine der teuersten europäischen Serien wird in Prag gedreht
Mainz (ots)
Das ZDF ist Koproduzent einer der bisher teuersten europäischen Fernsehserien: "Borgia" heißt die Produktion, die zurzeit unter der Regie von Oliver Hirschbiegel ("Das Experiment", "Der Untergang") in Prag entsteht. Weitere Produzenten sind Atlantique Production/EOS Entertainment, ORF und Canal+, die Gesamtkosten betragen 25 Millionen Euro. Als Produzent und Autor zeichnet der Amerikaner Tom Fontana verantwortlich, bekannt durch die Serien "Oz" (HBO) und "Homicide" (NBC). Den Weltvertrieb der auf Englisch gedrehten Produktion übernimmt Beta Film. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut: "Die 90er Jahre des 15. Jahrhunderts sind zweifellos ein Höhepunkt in der Kulturgeschichte der Menschheit. Ein gigantischer Erzählstoff, bestens geeignet für ein großangelegtes filmisches Abenteuer. 'Borgia' verspricht ein Höhepunkt für das kommende Fernsehjahr zu werden."
Als Kameramann wurde Ousama Rawi gewonnen ("Die Tudors"), die Ausstattung übernimmt Bernd Lepel ("Der Untergang", "Die Päpstin"). Die Kostüme wurden entworfen von Sergio Ballo ("Vincere", "The Legend of 1900"). Die Redaktion im ZDF haben Klaus Bassiner und Wolfgang Feindt.
Die Dreharbeiten laufen in den Prager Barrandov-Studios, in deren Halle 5 die Sixtinische Kapelle und Gemächer des vatikanischen Palastes nachgebaut wurden. Auf dem Studiogelände entstehen der Petersplatz und Straßenzüge des mittelalterlichen Rom. Dazu kommen Außendrehs in Prag und in Teltsch, das mit seinen Renaissance-Gebäuden zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Serie wird im Herbst 2011 fertig gestellt. Das ZDF wird die Serie voraussichtlich in sechs jeweils 100 Minuten langen Folgen zeigen.
Die Familie der Borgia, die zwei Päpste stellte, verkörpert wie wenige andere den Geist der Renaissance mit ihren heute kaum vorstellbaren Widersprüchen. Die Borgia waren rücksichtslos, korrupt, gewalttätig und intrigant, anderseits erreichte die Kultur der Renaissance unter ihrer Herrschaft mit Genies wie Leonardo da Vinci und Michelangelo ihren Höhepunkt. Die Rolle von Rodrigo Borgia, des späteren Papstes Alexander VI., übernimmt John Doman, international unter anderem bekannt aus "Emergency Room" und "The Wire". Seine Filmtochter Lucrezia, eine der schillerndsten Frauenfiguren der Renaissance, wird gespielt von der 17-jährigen Isolda Dychauk, zuletzt das Gretchen in Alexander Sokurovs "Faust"-Verfilmung. In weiteren Rollen sind Stanley Weber, Mark Ryder, Andrea Sawatzki, Udo Kier, Assumpta Serna und Marta Gastani zu sehen.
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