ZDF-Pressemitteilung
Deutsche Rechtsextremisten arbeiten mit Islamisten zusammen
"Kennzeichen D" am Mittwoch, 6. Dezember 2000, 22.15 Uhr im ZDF
Mainz (ots)
Nach Informationen des ZDF-Magazins "Kennzeichen D" arbeiten in Deutschland seit neuestem Rechtsextremisten und Islamisten verstärkt zusammen. Aufgrund dieser Erkenntnisse warnen Verfassungsschutzbehörden der Länder jetzt vor einer Zunahme des extremistischen Gefahrenpotentials.
Gemeinsame Basis des Auftritts bekannter Islamisten auf Veranstaltungen deutscher Rechtsextremisten ist dabei der so genannte "Kampf gegen die jüdische Weltverschwörung". So hielt der Schweizer Islamist Achmed Huber, der über beste Verbindungen nach Teheran und in die arabische Welt verfügt, auf dem Europakongress der NPD-Jugendorganisation JN vor wenigen Wochen einen Vortrag über "Islam und Neue Rechte".
Im "Kennzeichen D"-Interview sagte der Leiter des Verfassungsschutzes Brandenburg, Heiner Wegesin, dass man "zumindest im Sympathisantenumfeld von Hamas, aber auch anderer Organisationen keinerlei Scheu mehr hat, auf Veranstaltungen der vornehmlich unorganisierten, rechtsextremistischen Szene aufzutreten".
Auch im Internet ist zunehmend ein Schulterschluss zwischen beiden Lagern zu beobachten. "Kennzeichen D" dokumentiert beispielsweise die Homepage des aus Schweden operierenden "Radio Islam", auf der eine ganze Reihe von Links zu NS-Organisationen beziehungsweise deren Schriften versammelt sind. Auf der anderen Seite finden sich auf Homepages deutscher Neonazis auch Netzverweise zur radikal-islamischen Hisbollah.
Der zur NPD übergetretene frühere RAF-Anwalt Horst Mahler spricht inzwischen sogar von einer "gemeinsamen Front der Deutschen und der Palästinenser" im Kampf gegen "die jüdischen Organisationen der (amerikanischen) Ostküste". In Anbetracht einer immer engeren logistischen Verzahnung sagte Verfassungsschützer Heiner Wegesin weiter: "Wir haben einzelne Berührungspunkte. Ich glaube, dass sich da zwei ideologische Ströme sehr bald miteinander vereinigen werden."
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