ZDF-Pressemitteilung
ARD und ZDF berichten live von der Fußball-WM 2002
Mainz (ots)
ARD und ZDF haben sich mit der KirchGruppe auf einen Vertrag über die Live-Berichterstattung von der Fußball-WM 2002 geeinigt. Der Vertrag bedarf noch der Zustimmung der Gremien, der Landesrundfunkanstalten und des ZDF.
Der Vertrag sieht ein Live-Paket von 24 Spielen vor, davon alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft, das Eröffnungsspiel, die Halbfinals und das Endspiel. Außerdem wird das Spiel um den 3. Platz übertragen, sofern die deutsche Mannschaft daran beteiligt ist.
ARD und ZDF haben das Recht, das wichtigste Spiel des Tages auszuwählen. Sie werden außerdem in der Vorberichterstattung zur Live-Übertragung über den Wettbewerbsverlauf der jeweils ausgewählten Mannschaft berichten und nach dem Spiel eine Analyse des Spielverlaufs anbieten. Über die bis zu 25 Spiele wird ferner in den Nachrichtensendungen von ARD und ZDF berichtet.
Wegen der Zeitverschiebung werden die Spiele um 8.30, 11.00 und 13.00 Uhr hiesiger Zeit übertragen. Die Spiele werden zeitgleich auch über die Großbildschirme der Bahnhöfe ausgestrahlt, um dem am Berufs- und Reiseverkehr teilnehmenden Zuschauer einen aktuellen Blick auf das Spielgeschehen zu ermöglichen.
ARD und ZDF haben sich bewusst für das Live-Paket entschieden: Zum einen entsprechen Live-Programme der öffentlich-rechtlichen Programmtradition, zum anderen ermöglicht, wegen des Werbeverbots nach 20.00 Uhr, nur eine Übertragung der Spiele am Tage die Chance der teilweisen Refinanzierung der Übertragungskosten durch Werbung und Sponsoring.
Für die Verhandlungsführer von ARD und ZDF, BR-Intendant Albert Scharf und ZDF-Intendant Dieter Stolte, steht der Vertragsabschluss für die WM 2002 im Zusammenhang mit den Spielen für die EM 2004 (hier liegen die Rechte bereits bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten) und der WM 2006, deren Rechte von der KirchGruppe gehalten werden.
Der Vertrag mit der KirchGruppe sieht daher auch eine Verfahrensweise für den Erwerb der Rechte für 2006 durch ARD und ZDF vor. Es wurde ein konditioniertes Zeitfenster vereinbart, innerhalb dessen ARD und ZDF über die Ausübung eines exklusiven Ankaufsrechts verfügen. Auf ein sogenanntes "Matchingright" wurde von ARD und ZDF wegen der nicht zu vertretenden spekulativen Preisgestaltung eines entsprechenden Spielpakets zum heutigen Zeitpunkt bewusst verzichtet.
Der Verhandlungsführer der KirchGruppe, Dieter Hahn, erklärte hierzu, dass auch für die WM 2006 ARD und ZDF ihre Wunschpartner für die Live-Berichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen seien. Der vorliegende Vertrag zeige, dass die Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Veranstaltern im wohlverstandenen Interesse aller Beteiligten liegt und neuere Angebotsformen wie Pay TV nicht zwangsläufig zu einer Verdrängung der Free TV-Sender führen werden.
Der zwischen ARD und ZDF und der KirchGruppe ausgehandelte Vertrag für die WM 2002 sieht daher auch nur zum Teil Barleistungen vor; ein anderer Teil wird durch einen Transfer von Pay TV-Rechten an den Olympischen Spielen der nächsten Jahre finanziert und entlastet damit die laufende Gebührenphase.
Die Übertragung der Olympischen Spiele im Free TV erfolgt wie bisher im vollen Umfang durch ARD und ZDF.
Über den Preis vereinbarten die Vertragspartner Stillschweigen. Die Kombinationen der einzelnen Vertragselemente führt allerdings zu einer Preisgestaltung, wie sie schon in den Jahren 1999/2000 für die Übertragung hochrangiger internationaler Fußballspiele marktüblich war.
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