"Ich kann Kanzler!" im ZDF: Finalshow am Dienstag
Mainz (ots)
Der Countdown läuft: Am Dienstag, 1. Mai 2012, 22.00 Uhr, fällt in der ZDF-Show "Ich kann Kanzler!" die Entscheidung, wer das politische Nachwuchstalent 2012 ist. In Berlin begrüßt Moderator Jörg Pilawa die Zuschauer zur Finalshow mit den fünf besten Kandidaten.
Mehr als 1000 Kandidaten haben sich mit ihren Ideen für Deutschland bei "Ich kann Kanzler!" beworben. 15 von ihnen durften in einer Vorentscheidung in Hürth bei Köln vor die Jury treten, die überzeugendsten Kandidaten stellen nun in der Finalshow ihr Können unter Beweis. "Überrascht haben mich viele", sagt Jurorin Maybrit Illner nach der Vorauswahl. "Es ist schon bemerkenswert, was in den Köpfen dieser Mit- und Nachdenker vorgeht. So viel Lust auf Veränderung und Verbesserung steckt an."
Neben der ZDF-Journalistin werden der Politikberater Michael Spreng sowie Oliver Welke, Frontmann der ZDF-"heute-show", die "Kanzler-Könner" auf den Prüfstand stellen. Am Ende entscheidet das Studio-Publikum - über die besten Ideen, die rhetorischen Fähigkeiten, das politische Wissen, den überzeugendsten Auftritt. Maybrit Illner fasst zusammen, welche Eigenschaften aus Sicht der Jury wichtig sind: "Selber denken, das Wissen der anderen aufsaugen, vor lauter Bäumen den Wald nicht aus dem Blick verlieren, Humor, verbale Kraft, Hartnäckigkeit - und 'ne Tendenz zum ordentlichen Pulli."
Interview mit Moderator Jörg Pilawa zu der Show "Ich kann Kanzler!":
Herr Pilawa, was sind Ihre Erwartungen an die Show?
Hitzige, heiße, kontroverse Diskussionen. Menschen, die ganz klar ihre Meinung sagen. Und ich hoffe, dass bei uns die Wirklichkeit auf Politik trifft: Dass die Menschen mal sagen, was sie bewegt, was sie verändern wollen und ihre Ideen und Fantasien für unser Land klar auf den Punkt bringen.
Was macht für Sie den Reiz einer Politik-Show aus?
Ich glaube, man muss wesentlich mutiger sein, sich für eine politische Talentshow zu bewerben, als für eine Musik-Castingshow. Bei den Castingshows geht es oftmals nicht ums Können, sondern einfach darum, sich irgendwie darzustellen. Bei "Ich kann Kanzler!" dagegen müssen die Kandidaten wirklich Futter mitbringen. Es reicht nicht, wenn ich einfach nur reinkomme und ganz nett reden kann, aber keinen Standpunkt habe. Dazu gehört auch der Mut, diesen Standpunkt vor großem Publikum zu vertreten.
Wie müssen denn die Kandidaten sein. Was müssen sie mitbringen, um überhaupt eine Chance zu haben in der Show?
Die Kandidaten sollten eine Idee haben, die sie auch gut vermitteln. Es reicht nicht nur zu sagen: "Ich bin für ein Grundeinkommen, weil dann alle was haben." Darin besteht die große Kunst: Inhalte klar und verständlich rüberzubringen und in relativ kurzer Zeit zu überzeugen, sodass der Zuschauer im Studio sagt: Mensch, toll, klingt logisch, den oder die unterstütze ich.
Inwiefern spielt denn Politik in Ihrem Alltag eine Rolle?
Bei vier Kindern ist der gesamte Alltag Politik. Wir sind da basis-demokratisch aufgestellt: Was gibt's zu essen? Wohin fahren wir in den Urlaub? Wen besuchen wir am Wochenende? Diese Entscheidungsfindung ist gelebte Demokratie im Kleinen (lacht). Abgesehen von solchen Alltagsfragen achte ich darauf, dass meinen Kindern die Errungenschaften unserer Demokratie bewusst sind: dass wir ein wahnsinnig großes Geschenk nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit der Gründung der Bundesrepublik bekommen haben, dass wir eine der besten Verfassungen der Welt haben, dass Demokratie nur dann funktioniert, wenn sie auch gelebt wird, wenn man sich als Bürger einbringt. Und gerade meine älteren Kinder, die sind 15 und fast 12, sind schon politisch, aber sie können mit der Politik nichts anfangen. Und da jetzt Brücken zu schlagen und jetzt gerade durch so eine Sendung zu sagen, ja Mensch, es macht Sinn, sich zu engagieren. Da spielt Politik bei uns täglich eine Rolle.
Was würde Sie denn zum Kanzler qualifizieren? Könnten Sie sich das vorstellen?
Ich und Kanzler. Nee - aus einem einfachen Grund nicht: Ich habe schon häufiger auf Veranstaltungen Frau Merkel treffen dürfen, die ich allein schon für ihr tägliches Pensum bewundere. Ich bin ein Mensch, der am liebsten von 365 Tagen im Jahr an 340 Tagen im eigenen Bett schläft. Mir vorzustellen, ständig um den Globus zu jetten und jeden Tag jemand anderes die Hand zu schütteln und immer nur darauf zu achten, was ich sage und wie ich es sage, wie ich aussehe, was ich tue - das wäre überhaupt nicht mein Ding. Gerade deshalb bewundere ich jeden Minister für das Pensum und den Einsatz für Deutschland. Denn das sind allesamt Leute, die in der freien Wirtschaft ein Vielfaches verdienen könnten, die aber trotzdem sagen: Nein, wir tun es für Deutschland. Das ist schon bewundernswert, aber kein Job für mich.
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