ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer März 2001
Stimmungsverluste für die SPD
Union holt auf
Renate Künast jetzt gleichauf mit Joschka Fischer
Mainz (ots)
Die Union hat im März das Februar-Tief überwunden, die SPD ist jedoch klar vorn. In der politischen Stimmung erreicht die SPD jetzt 43 Prozent (Febr. 48 Prozent), CDU/CSU 38 Prozent (Febr. 35 Prozent), Bündnis90/Grüne deutlich verbessert 8 Prozent (Febr. 5 Prozent), FDP 5 Prozent (Febr. 6 Prozent), PDS 3 Prozent (Febr. 4 Prozent):
Wenn am nächsten Sonntag tatsächlich Bundestagswahl wäre, ergäbe sich folgendes Bild: SPD 42 Prozent (-1), B'90/Grüne 6 Prozent (+ 1), CDU/CSU 37 Prozent (+1), FDP 6 Prozent (-1), PDS unverändert 5 Prozent, andere Parteien unverändert 4 Prozent.
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland erreicht Renate Künast den selben Wert wie Joschka Fischer, sowohl in der Gesamtbeurteilung als auch bei den Anhängern der Grünen.
Auf Platz 1 erneut Gerhard Schröder mit 1.9 (Febr. 1.8), Joschka Fischer und Renate Künast mit 1.6 auf Platz 2 (Fischer unverändert, Künast im Februar 1.3), Hans Eichel auf Platz 4 mit 1.0 (Febr. 1.1), Edmund Stoiber 0.9 (Febr. 0.8), Angela Merkel deutlich verbessert 0.7 (Febr. 0.4), Guido Westerwelle unverändert 0.4, Walter Riester unverändert 0.2, Rudolf Scharping 0.1 (Febr. 0.2), Friedrich Merz unverändert -0.5.
Auf die Frage, wer Kanzlerkandidat der Union werden soll, sagen 24 Prozent Angela Merkel (Jan. 32 Prozent), Edmund Stoiber 34 Prozent (Jan. 30 Prozent), "weiß nicht", sagen 37 Prozent (Jan. 36 Prozent). Der Abstand zwischen Stoiber und Merkel ist nun deutlich, auch bei den Wählern von CDU/CSU. Da nennen Angela Merkel 22 Prozent (Jan. 32 Prozent), Edmund Stoiber 49 Prozent (Jan. 47 Prozent). Aber auch hier können sich immerhin 22 Prozent nicht entscheiden (Jan. 19 Prozent).
Im direkten Vergleich Angela Merkel mit Gerhard Schröder, sagen 59 Prozent , sie hätten lieber Schröder als Kanzler und 30 Prozent Merkel (Febr. 60 Prozent / 28 Prozent). Gegenüber Edmund Stoiber käme Schröder auf 54 Prozent, Stoiber auf 34 Prozent (Febr. 53 Prozent / 36 Prozent).
Die zehn Milliarden Mark für die Stiftung für Zwangsarbeiter hält die relative Mehrheit für richtig (42 Prozent), für zu wenig, sagen 10 Prozent und für 31 Prozent sind es zu viel, 17 Prozent können sich nicht entscheiden. 55 Prozent sagen, das Geld sollte erst ausbezahlt werden, wenn Rechtssicherheit besteht, 31 Prozent meinen, es solle jetzt ausbezahlt werden, auch wenn noch nicht sicher ist, ob weitere Forderungen gestellt werden, 14 Prozent trauen sich kein Urteil zu.
Die Ökosteuer trifft nach wie vor auf deutliche Ablehnung, nur 28 Prozent finden sie "gut", 68 Prozent sagen aber "nicht gut". Nach 2003 soll sie weiter erhöht werden, sagen lediglich 5 Prozent, sie soll unverändert bleiben, sagen 30 Prozent, sie soll gesenkt werden, sagen 60 Prozent.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 12. bis 15. März 2001 unter 1.264 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, dem 6. April 2001, nach dem "heute-journal".
Weitere Informationen zum Politbarometer stehen gegen 19.00 Uhr im Internet unter www.zdf.msnbc.de zur Verfügung.
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