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Islamhass "unverantwortlich" und "höchstgefährlich": BKA-Chef warnt im ZDF vor Eskalation/ Rechtsradikale geben Breivik Recht

Mainz (ots)

Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA) warnt vor einer Eskalation der Gewalt zwischen islamfeindlichen und salafistischen Gruppen in Deutschland. "Es ist unverantwortlich, was da passiert", sagt Jörg Ziercke in der ZDF-Dokumentation "ZDFzeit: Deutschland in Gefahr? - Kampf gegen den Terror", die am Dienstag, 4. September 2012, 20.15 Uhr, ausgestrahlt wird. Das BKA sehe die wachsende Islamfeindlichkeit mit großer Sorge. Durch die Provokationen von ProNRW, ProDeutschland und auch der NPD werde "die Szene weiter aufgeschaukelt". Die Rechtsextremen wollten offenbar bewusst Gewaltaktionen von salafistischen Gruppierungen auslösen. "Hier ist das Spiel mit dem Feuer ganz eindeutig", so Ziercke. "Wer Karikaturenwettbewerbe in Deutschland durchführt, wer Moscheen-Touren veranlasst, der weiß, was er tut."

Auch bei den islamfeindlichen Gruppen gibt es ein zunehmendes Gewaltpotenzial, wie die ZDF-Dokumentation berichtet. Einige Anhänger werfen Regierung und Behörden "Kollaboration mit dem Islam" vor und berufen sich mit Hinweis auf den Artikel 20 des Grundgesetzes auf ein Recht zum "bewaffneten Widerstand". Außerdem gibt es in der Szene Sympathien für den norwegischen Rechtsterroristen Anders Breivik.

Der Chef der rechtsradikalen English Defence League spricht im ZDF von einem "Krieg", einem "Angriff auf das Christentum" in Europa. "Die Linken sind genauso Schuld daran wie die Islamisten, weil sie mit ihnen zusammenarbeiten", so Stephen Lennon. Mit dieser These hatte Anders Breivik auch den Mord an 77 Menschen gerechtfertigt, unter ihnen Kinder und Jugendliche aus der Nachwuchsorganisation der sozialdemokratischen Partei Norwegens. Der EDL-Chef bezeichnet den Massenmörder zwar als "Monster", solidarisiert sich aber mit ihm: "Ich teile seine Ideologie. Ich glaube, er hat Recht."

Der Mitbegründer der German Defence League, Siegfried Schmitz, lehnt im ZDF-Interview Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung ab, kann es sich aber "vorstellen", dass Einzelne solche Taten wie Breivik verüben, wenn sie sich "von den Politikern im Stich gelassen" fühlen. Auch deshalb kritisiert BKA-Chef Ziercke die islamfeindlichen Provokationen aus der rechtsextremen Szene: "Ich halte das für eine höchst gefährliche Entwicklung und wir sind sehr aufmerksam."

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