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ZDF-Pressemitteilung
Jeder zweite Mord bleibt unentdeckt
ZDF-dokumentation über unerkannte Verbrechen

Mainz (ots)

Jeder zweite Mord bleibt auf Dauer unentdeckt. Zu
diesem erschreckenden Ergebnis kommt eine groß angelegte Studie von
14 gerichtsmedizinischen Instituten in Deutschland. Für die
ZDF-dokumentation "Todesursache: ungeklärt" am Sonntag, 10. Februar
2002, 23.20 Uhr, geht Autorin Brigitte Weismann diesen Vorwürfen
nach.
Der perfekte, der nicht erkannte Mord ist möglich, weil Ärzte bei
der Leichenschau Hinweise auf ein Verbrechen übersehen. Und steht
erst einmal die Diagnose "natürlicher Tod" im Leichenschauschein,
wird das Opfer beerdigt, ohne dass Polizei und Staatsanwaltschaft
davon erfahren. Mindestens 1200 Mal im Jahr werden so
Verbrechensopfer als "natürliche" Todesfälle begraben, ohne weitere
Nachforschungen. Selbst wenn der Mediziner einen Verdacht hat und die
Polizei verständigt, wird oft nicht umfangreich ermittelt. Dabei
könnte eine Obduktion die Todesursache meist zweifelsfrei klären.
Doch nur in zwei Prozent aller Todesfälle wird eine Leichenöffnung
angeordnet. Und die Zahlen sind weiter rückläufig.
Nicht nur Verbrechen bleiben auf diese Weise ungesühnt. Mindestens
11000 Unglücksfälle, Selbstmorde und ärztliche Kunstfehler werden
nicht erkannt, berichtet Professor Rainer Mattern, Chef der
Gerichtsmedizin in Heidelberg. Zum Schaden der Lebenden, wie der
Rechtsmediziner aus Erfahrung weiß.
ZDF-Autorin Brigitte Weismann hat spektakuläre Fälle gefunden. Zum
Beispiel Ida B. Sie war 84, als man sie eines Tages tot in der Küche
fand. Für die Hausärztin ein klarer Fall: altersbedingtes
Herzversagen. Ida B. wurde beerdigt, die Akten geschlossen. Nur durch
Zufall kam Wochen später die Wahrheit ans Licht: Die alte Dame war
Opfer eines brutalen Verbrechens geworden. Der Täter konnte
schließlich überführt werden.
In der ZDF-dokumentation stellt Brigitte Weismann Fragen und sucht
Antworten: Warum bleiben so viele Todesfälle ungeklärt? Wieso
passieren bei der Leichenschau so viele Fehler? Und was muss
geschehen, damit nicht weiter jedes Jahr Tausende Menschen das
Geheimnis ihres Todes mit ins Grab nehmen?

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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