ZDF-Programmhinweis
Mainz (ots)
Bitte erneute Aktualisierung beachten!! Dienstag, 2. August 2016, 22.30 Uhr 37° Mit den Waffen einer Frau Polizistinnen im Einsatz Film von Meike Materne Gefährliche Einsätze, jeden Tag Konfrontation mit Kriminalität: der Alltag von Polizistinnen. Doch Aggressionen und Gewalt nehmen zu. Wird ihr Traumberuf zum Albtraum? Helm, Handschellen und Pistole, die Grundausstattung der Polizistinnen Maren, Alex und Celina. Sie sind keine Exotinnen mehr, doch im Kampf für Recht und Ordnung müssen sie zunehmend gegen Respektlosigkeit, Bürokratie und Personalmangel kämpfen. Drogendelikte, häusliche Gewalt, Einbrüche, Straßenkontrollen, Demonstrationen - das Aufgabengebiet von Polizistinnen ist vielfältig. Alex (45), Maren (38) und Celina (24) sind drei von insgesamt 47 460 Frauen, die bundesweit bei der Polizei arbeiten. 18,2 Prozent der Polizeibeamten sind mittlerweile weiblich. Damit sind Frauen in der Männerdomäne angekommen, obwohl der Beruf viele Gefahren mit sich bringt und die Anforderungen steigen. Denn mit wachsender Kriminalität und Gewalt nimmt die Erwartung der Bevölkerung nach mehr Sicherheit zu. Nach Schätzungen der Polizeigewerkschaft fehlen aber rund 37 000 Stellen. Die Folge sind Überlastungen und stressige Dienstzeiten. Was ist dennoch "attraktiv" an dem Beruf, obwohl gerade Frauen mit zunehmender Respektlosigkeit konfrontiert werden? "37°" begleitet drei Polizistinnen bei ihren Einsätzen und Diensten. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen erzählen die drei Beamtinnen von ihren täglichen Erfahrungen und Ängsten. Wir beobachten Polizeiarbeit aus weiblicher Sicht. "An die Zunahme der Verrohung kann ich mich auch nach über 25 Dienstjahren nicht gewöhnen." Hauptwachmeisterin Alex M. hat eine Ausbildung im mittleren Dienst. Ihr Arbeitsplatz seit über 15 Jahren: das Revier Mannheim-Mitte. Sie war eine der ersten weiblichen Polizisten und kennt noch die Zeit, in der Frauen "Exotinnen" waren. Heute ist es selbstverständlich, wenn sie mit einem männlichen Kollegen in ihren Tages- und Nachtschichten unterwegs ist. Die Arbeit auf dem Revier Mannheim-Mitte ist dennoch eine große Herausforderung. Der Ausländeranteil ist so hoch wie kaum an einem anderen Ort in der Republik, viele unterschiedliche Nationen leben hier auf engsten Raum. Wie sind ihre Erfahrungen mit Migranten und Flüchtlingen, wie viel Respekt wird der erfahrenen Polizistin entgegengebracht? Alex M. hat fast alles erlebt, auch Gewalt. Würde sie heute noch Polizistin werden? "Zielen und abdrücken verursacht mir immer noch Herzklopfen." Maren J. ist Mutter von zwei Söhnen (sieben und vier Jahre alt). Die Kommissarin arbeitet als Streifenpolizistin in Bremen-Nord im Schichtsystem. Ohne ihren Mann allerdings könnte sie ihren Beruf so nicht ausüben. Im Bremer Norden gibt es sowohl soziale Brennpunkte als auch die gut situierte bürgerliche Mitte. Wenn sie sich vor ihrer Schicht von ihren Kindern verabschiedet, ist Maren mitunter nur wenig später in Haushalten, in denen Kinder geschlagen oder missbraucht werden. Beschimpfungen der übelsten Sorte gehören zu ihrem Berufsalltag. Wie verkraftet sie diese Erfahrungen, und wie notwendig ist die Balance zwischen professionellem Handeln und Empathie? Um auf alle Situationen richtig reagieren zu können, absolvieren Maren und ihre Kollegen zwei Mal im Jahr ein Schießtraining mit anschließendem Test. "Zwischen den Fronten zu stehen, ist natürlich ein unangenehmes Gefühl." Celina P. wollte schon als Kind Polizistin werden. Seit über zwei Jahren ist die erfahrene Polizeimeisterin in einer Hundertschaft in Schwerin. Sie ist fast jedes Wochenende im Einsatz: Fußballspiele, Demonstrationen, Veranstaltungen von Pegida. Immer, wenn die Hundertschaft gerufen wird, steht sie in voller Schutzausrüstung ihren "Mann". Als stellvertretende Gruppenführerin weist sie dann ihre männlichen Kollegen ein, den nötigen Respekt hat sich Celina längst erarbeitet. Und dennoch ist auch sie vor tätlichen Angriffen nicht sicher. Bei einer Demonstration sprang ein Mann direkt auf sie zu und riss sie zu Boden. Sitzt ihr seitdem bei ähnlichen Einsätzen die Angst ständig im Nacken?
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