ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer 2 im Juni 2002
Deutliche Stimmungsverbesserung für die SPD
FDP verliert
Schwarz-Gelb ohne Mehrheit
Mainz (ots)
In der politischen Stimmung in Deutschland ist die SPD der Gewinner, die FDP der Verlierer der Woche. Die SPD erreicht 38 Prozent (Juni 1: 33 Prozent). CDU/CSU unverändert 40 Prozent, B'90/Grüne unverändert 8 Prozent, die FDP verschlechtert sich von 12 auf 8 Prozent, die PDS 4 Prozent (Juni 1: 5 Prozent).
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, dann würden die längerfristigen Überzeugungen und auch taktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Die Projektion: SPD 36 Prozent (+1), Bündnis90/Grüne unverändert 7 Prozent, CDU/CSU unverändert 39 Prozent, die FDP 9 Prozent (-1), PDS unverändert 5 Prozent, die anderen Parteien wieder 4 Prozent.
Auf die Frage, wen hätten Sie lieber als Bundeskanzler, nennen 54 Prozent Gerhard Schröder (+2), 37 Prozent Edmund Stoiber (-1). Der Abstand ist damit von 14 auf 17 Prozentpunkte gestiegen. Auf die Frage, wer von den beiden am besten die wirtschaftlichen Probleme lösen kann, nennen Gerhard Schröder 19 Prozent (Mai: 15 Prozent), Edmund Stoiber 29 Prozent (Mai: 32 Prozent). Aber die größte Gruppe mit 47 Prozent (Mai: 43 Prozent) sieht keinen Unterschied zwischen den beiden.
Der Kompetenz-Vergleich wurde auch für die Parteien durchgeführt. Bei Wirtschaft, Arbeitsplätzen und Bildung liegt die Union klar vorne, bei Familie und Angleichung Ost-West die SPD. Wirtschaft: SPD 25 Prozent, CDU/CSU 33 Prozent, keine/weiß nicht 37 Prozent. Arbeitsplätze: SPD 23 Prozent, CDU/CSU 34 Prozent, keine/weiß nicht 39 Prozent. Bildung: SPD 23 Prozent, CDU/CSU 40 Prozent, keine/weiß nicht 25 Prozent. Angleichung Ost/West: SPD 28 Prozent, CDU/CSU 23 Prozent, keine/weiß nicht 37 Prozent, Familie: SPD 37 Prozent, CDU/CSU 27 Prozent, keine/weiß nicht 23 Prozent.
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland führt weiter Joschka Fischer, verbessert mit 2.2 (Juni 1: 2.1), Gerhard Schröder verbessert 1.7 (Juni 1: 1.4), Angela Merkel ebenfalls besser 1.1 (Juni 1: 0.9) Otto Schily 1.0 (Juni 1: 0.9), Hans Eichel unverändert 0.8, Edmund Stoiber verbessert 0.7 (Juni 1: 0.5), Renate Künast 0.6 (Juni 1: 0.5), Guido Westerwelle leicht verschlechtert 0.3 (Juni 1: 0.4), Gregor Gysi unverändert -0.4, Rudolf Scharping unverändert -1.1.
Als Gewinner der Bundestagswahl erwarten wieder etwas mehr Wahlberechtigte die Oppositionsparteien. Die Regierung wird gewinnen, sagen 39 Prozent (-1), die Opposition, meinen 44 Prozent (+2).
Die Umfragen zum "Politbarometer" wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24. bis 27. Juni 2002 unter 1.281 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste "Politbarometer" sendet das ZDF am Freitag, 12. Juli 2002, im "heute-journal".
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