ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 6. Oktober 2002, 18.30 Uhr
Die Menschen von Weesenstein (5)
Doku-Serie über die Folgen der Jahrhundertflut
Mainz (ots)
Weesenstein, die kleine Gemeinde an der Müglitz, ist zum Symbol der Flutkatastrophe geworden. Die Wassermassen haben mehr zerstört als man sich vorstellen kann. Gerade die seelischen Wunden kommen jetzt immer stärker zum Vorschein. Zehn Häuser von 40 haben das Hochwasser nicht überstanden. Bei anderen sind ganze Wände herausgebrochen, wurden Fundamente unterspült. Für die Menschen von Weesenstein Bilder wie im Krieg. Es wird lange dauern, bis alles verarbeitet ist. Die Psychologin Christine Schaar sagt: "Die Seele braucht Zeit." Sie betreut die Menschen vor Ort, hört zu, erklärt, hilft. Wenn Hilfe gewünscht wird.
Aus ganz Deutschland sind Spenden gekommen. Zwei Millionen Euro liegen auf dem Konto der Gemeinde. Pfarrer Christian Lehnart soll sie verteilen. Gerecht. Doch was heißt schon gerecht, wenn es so vielen an allem fehlt? 5000 Euro gibt es als Abschlagszahlung.
"Unsere Hoffnung ist stärker als der Fluss", sagen die Schülers. Sie kämpfen weiter um ihr Haus. Neue Risse sind aufgetreten, der Anbau muss abgetragen werden. Was sie am meisten brauchen, ist Geld. Ihr Haus war nicht versichert. Aber sie geben nicht auf, ihr Optimismus scheint ungebrochen, manche im Ort sagen "Die müssen verrückt sein!"
Anke Meier hat ihren ersten Arbeitstag seit der Flut im Krankenhaus in Pirna. Noch immer wohnen sie und ihre Familie bei der Schwägerin. Ein Leben aus der Reisetasche. Die Arbeit als Krankenschwester tut gut, lenkt ab und verschafft ihrem Leben wieder ein Stück Normalität.
Im Katastrophengebiet gibt es nicht nur den Blick zurück. Der Alltag muss ja weitergehen. Jetzt geht es um psychologische Betreuung, um Versicherungen und um Spendengelder. Davon berichtet die fünfte Folge der dokumentarischen Filmerzählung "Die Menschen von Weesenstein".
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