ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Intendant Schächter fordert EU-Unterstützung für den "free flow of information" in Europa
Mainz (ots)
"Unverschlüsselte digitale Satellitenausstrahlung muss garantiert sein" / "Europa-Kampagne" im ZDF-Programm
ZDF-Intendant Markus Schächter hat künftigen Versuchen, die unverschlüsselte Ausstrahlung von Digitalprogrammen im frei zugänglichen Fernsehen zu behindern, eine klare Absage erteilt. Während eines Aufenthaltes in Brüssel, bei dem Schächter mit Europaabgeordneten und EU-Kommissaren zum Meinungsaustausch zusammentraf, erklärte der ZDF-Intendant, eine Lizenzierungspolitik wie bei der zurückliegenden Fußball-Weltmeisterschaft sei "weder sozialverträglich noch mit der Erwartungshaltung an Free TV-Programme vereinbar und widerspricht auch dem Geist eines Europa ohne Grenzen".
Satellitenausstrahlungen beispielsweise von Sportgroßereignissen, aber auch von Spielfilmen müssten auch in der digitalen Fernsehzukunft weiterhin unverschlüsselt möglich sein. Bei der Fußball-WM war dies durch Einzelverträge mit Pay-TV-Veranstaltern verhindert worden.
In einem Gespräch mit der EU-Kultur-Kommissarin Viviane Reding hat Schächter einen Beschluss von ZDF und ARD bekräftigt, in der künftigen Programmierung kein Verbot einer unverschlüsselten digitalen Ausstrahlung zu akzeptieren. Vielmehr setzten sich die deutschen öffentlich-rechtlichen Programmanbieter sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene entschieden für einen "free flow of information" und ebenso für einen "free access to information" ein. Fernsehzuschauer, die sich Pay TV nicht leisten könnten oder wollten, dürften nicht vom Empfang von Free-TV-Programmen ausgeschlossen und so zum Kauf von Set-Top-Boxen zur Entschlüsselung von Satellitenausstrahlungen gezwungen werden.
Übereinstimmend mit EU-Kommissar Erkki Liikanen stellte der ZDF-Intendant fest, dass Interoperabilität der Endgeräte und der digitalen Dienste eine unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg des digitalen Fernsehens sei. Erneut appellierte der ZDF-Intendant an die EU-Verantwortlichen, die standardisierte MHP-Technologie in den Mitgliedsstaaten durchzusetzen. Nur mit dieser Software sei der erwünschte europaweite Schub für multimediataugliches digitales Fernsehen möglich. ZDF und ARD stünden parallel zur Markteinführung der ersten MHP-Geräte im Handel unmittelbar vor dem Start verbraucherfreundlicher MHP-Zusatzdienste.
Im Gesprächs mit Abgeordneten des Europäischen Parlamentes kündigte ZDF-Intendant Schächter eine "Europa-Kampagne" im ZDF an. Im Zusammenhang mit den Themen "Osterweiterung" und "Europäische Verfassung" sollen Europapolitiker im ZDF stärker zur Geltung kommen. Zu aktuellen Themen werden sie etwa in tagesaktuellen Magazinen wie "ZDF-Morgenmagazin" und "ZDF-Mittagsmagazin", aber auch in Sendungen wie "Berlin Mitte" und "Berlin direkt" häufiger zu Gast sein. Mit "heute in Europa" hat das ZDF bereits seit 1999 Jahr eine tägliche Nachrichtenplattform für europäische und europapolitische Themen. Als nationaler und europäischer Sender stellt das ZDF damit für dieses Themenfeld schon jetzt eine breite Öffentlichkeit her. So werden etwa Beiträge aus dem Nachrichtenmagazin von zahlreichen Partnersendern in ganz Europa übernommen und ausgestrahlt.
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