"ZDFzoom" beleuchtet "das Drama um die Sozialwohnungen" (FOTO)
Mainz (ots)
In Deutschland fehlen mehr als eine Million Sozialwohnungen - Menschen mit kleinem Einkommen finden oft keine bezahlbare Bleibe mehr. Seit Jahren gibt es immer weniger günstige Sozialwohnungen - und darin wohnen oft Mieter, denen kein geförderter Wohnraum mehr zusteht. Hinzu kommen Investoren, die bei Sozialwohnungen abwinken, und Anwohner, die dagegen protestieren. "ZDFzoom" beleuchtet am Mittwoch, 12. Juni 2019, 22.45 Uhr, "das Drama um die Sozialwohnungen". Bei ihrer Recherche deckt "ZDFzoom"-Autorin Renate Werner auf, wie Bauämter und Paragrafen das Entstehen von neuem Wohnraum verzögern, warum Projektentwickler kein Interesse haben, Sozialwohnungen zu bauen, und wie sich Städte immer mehr in arme und reiche Viertel spalten.
Beim Wohngipfel der Bundesregierung im Herbst 2018 stand das Problem ganz oben auf der Agenda: 100.000 neue Sozialwohnungen sollten bis 2021 entstehen. Für neuen, günstigen Wohnraum wollte die Bundesregierung fünf Milliarden Euro in die Hand nehmen. Doch die Pläne reichen bei Weitem nicht, um das Problem einzudämmen, meinen Experten. Viele zweifeln sogar daran, dass es überhaupt gelingt, alle geplanten Wohnungen zu bauen.
"ZDFzoom" zeigt, dass Menschen in staatlich subventioniertem Wohnraum wohnen bleiben, auch wenn sie gar nicht mehr dazu berechtigt sind. Schätzungen zufolge leben in etwa einem Drittel aller Sozialwohnungen Menschen, die ein zu hohes Einkommen haben. Das sind mehr als 400.000 Haushalte. So erzählt zum Beispiel eine Mieterin, dass ihr die günstige Sozialwohnungsmiete einen weiteren Urlaub im Jahr erlaube. Sind sie einmal eingezogen, werden Mieter in geförderten Wohnungen in den meisten Städten nicht mehr auf ihr Einkommen hin kontrolliert.
Experten sehen im Sozialwohnungsdrama eine ernste Bedrohung für den sozialen Frieden in Deutschland. Schon jetzt spalten sich viele Städte in Viertel mit Hartz-IV-Empfängern und Viertel mit Wohlhabenden auf, was Folgen für dort lebende Kinder hat. Die Dokumentation zeigt aber auch Lösungen auf: Die österreichische Stadt Salzburg etwa setzt auf geförderte Wohnungen auch für die Mittelschicht. In Neubauvierteln entstehen Wohnungen mit dauerhaft niedrigen Mieten, die nicht mehr aus der Sozialbindung fallen. Vielleicht eine Lösung für das Drama um die Sozialwohnungen in Deutschland?
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