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ZDF-Pressemitteilung
Erstmalig bewiesen: Uran-Geschosse verursachen genetische Schäden
"ML Mona Lisa" berichtet über Langzeitschäden von DU-Munition

Mainz (ots)

Zum ersten Mal weist eine Studie an genetischem Material von
britischen Kriegsveteranen aus dem vergangenen Golfkrieg nach, dass
uranhaltige Munition, das Erbgut dauerhaft schädigt. Die sogenannten
DU-Geschosse gelten als die effektivsten Panzerabwehrwaffen. Allein
320 Tonnen dieser Munition wurden im vergangenen Golfkrieg
abgefeuert.
Mindestens 60 000 ehemalige britische und amerikanische Soldaten
werden von den Veteranenverbänden beider Länder als kontaminiert
bezeichnet.
Überdurchschnittlich häufig auftretende Missbildungen bei Kindern
von Golfkriegsveteranen und bei den Kindern im Südirak sowie hohe
Krebsraten der Veteranen haben die Wissenschaftler zu dieser Studie
veranlasst.
Die dem ZDF-Magazin "ML Mona Lisa" vorliegende Studie belegt
eindeutig eine Schädigung der Chromosomen in den Blutzellen um das 7-
bis 15-fache gegenüber der Normalbevölkerung. Diese Schäden, so die
Studie, würden an die nächste Generation weitervererbt. Der
Verfasser, Prof. Albrecht Schott, spricht in diesem Zusammenhang von
einem "Kriegsverbrechen". DU-Geschosse müssten als
"Massenvernichtungswaffe angesehen werden, da unabsehbar ganze
Generationen von Krankheiten und Missbildungen betroffen sein
werden."
Noch am vergangenen Montag wehrte der britische Rüstungsminister
Adam Ingram die Anfrage des Labourabgeordneten Jeremy Corbyn im
Unterhaus bezüglich einer Ächtung von DU-Munition mit der Behauptung
ab, dass es bisher keinen wissenschaftlichen Beweis für die
gesundheitsschädigende Wirkung von DU-Munition gäbe. Auch die
Abteilung für Gesundheitsfragen des Pentagon teilte noch am
vergangenen Donnerstag gegenüber "ML Mona Lisa" mit, dass bei
Langzeituntersuchungen von Veteranen, die durch DU-Munition
kontaminiert worden waren, "keinerlei Auswirkungen" festzustellen
seien. Das Uran "werde vom Körper sehr schnell abgebaut".
Sowohl das britische Militär als auch ein Vertreter des Pentagon
räumten gegenüber dem ZDF ein, dass im derzeitigen Krieg im Irak
wieder DU-Munition eingesetzt werde. Eine Warnung an die irakische
Bevölkerung, sich von beschossenen und dadurch kontaminierten Panzern
fern zu halten, ergehe nicht.
Die UNO hatte bereits 1996 und 1997 durch zwei Resolutionen
dringend vor einem Einsatz von DU-Munition gewarnt.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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