ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 30. April 2003, 21.00 Uhr
Irak nach Saddam
Spurensuche zwischen den neuen Fronten
Film von Bernhard Lichte, Joe Sperling und Roland Strumpf
Mainz (ots)
Wie geht es weiter im Irak? Wie sieht die Nachkriegsordnung aus? Wird der Irak ein islamischer Ordnungsstaat? Diesen und anderen Fragen sind die ZDF-Reporter Bernhard Lichte, Joe Sperling und Roland Strumpf in dem vom Krieg gezeichneten Land nachgegangen. Sie sahen sich nicht nur in der Hauptstadt Bagdad um, sondern fuhren auch in die ländlichen Regionen, ins Kurdengebiet im Norden und in die Wüste bei Basra im Süden des Landes. Sie sprachen mit Menschen, die unter dem Terrorregime des Saddam Hussein entsetzlich gelitten haben, deren Angehörige in den Folterkellern des Regimes zu Tode kamen. Sie trafen Polizisten und staatliche Funktionäre, die zwar loyale Saddam-Anhänger waren, die aber auch jetzt gebraucht werden, um Sicherheit und Ordnung wieder herzustellen. Sie trafen Intellektuelle, die sich Gedanken machen über den Irak nach Saddam. An den heiligen Stätten der Schiiten beobachten die ZDF-Teams den "Zusammenprall" der Kulturen: Hunderttausende Moslems beim Gebet in Sichtweise amerikanischer Soldaten.
Für den "Mann auf der Straße" ist der Alltag im Irak voller Probleme. Vielerorts gibt es noch immer kein Wasser, keinen Strom. Zehntausende sind vor den Bombenangriffen aus den Städten aufs Land geflüchtet. Nun kehren sie zurück und müssen feststellen, dass ihr Haus oder ihre Wohnung geplündert oder ein Fremder dort eingezogen ist.
Das Fehlen staatlicher Autorität stärkt den Einfluss islamischer Gruppen. Die rund eine Million Christen im Irak fürchten, bei den Kämpfen um Macht und Ämter zu unterliegen. Der Aufbau demokratischer Strukturen im Irak, wie ihn US-Präsident Bush angekündigt hat, wird ebenso wie die Vergangenheitsbewältigung Jahre dauern - wenn es überhaupt dazu kommt.
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