Mega-Bauwerk eröffnet: "ZDF.reportage" über die Hochmoselbrücke (FOTO)
Mainz (ots)
Seit 2011 wurde an ihr gebaut - jetzt ist Deutschlands zweithöchste Brücke fertiggestellt. Beim Bürgerfest zur Eröffnung der Hochmoselbrücke überquerten vor wenigen Tagen Tausende Besucher in 160 Metern Höhe die Mosel zu Fuß, für den Autoverkehr wird die Brücke am 21. November 2019 freigegeben. Am Sonntag, 24. November 2019, 18.00 Uhr, beleuchtet die "ZDF.reportage: Brücke XXL - Mega-Bauwerk Hochmoselbrücke" die Planung, Entstehung und Fertigstellung dieses Bauprojekts der Superlative, das die Mittelmoselregion grundlegend verändert.
Für die einen ist die 1,7 Kilometer lange Brücke ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst und eine dringend benötigte Infrastrukturmaßnahme. Für die anderen ist sie ein Riesenärgernis, das die Landschaft verschandele, und ein Monstrum, das die Qualität des weltweit berühmten Mosel-Rieslings gefährde. Michael Arz schaut ein wenig wehmütig auf die Brücke: Sieben Jahre lang hat der Schweißfachingenieur gemeinsam mit seinem Team aus kroatischen Stahlarbeitern auf Europas größter Brückenbaustelle gearbeitet. 35.000 Tonnen Stahl haben er und seine Mitarbeiter zusammengeschweißt und Zentimeter für Zentimeter über die Mosel geschoben.
Die Brücke ist das Herzstück eines 25 Kilometer langen Bundesstraßen-Ausbaus. Ein Projekt, das die Planer als direkte Fernstraßenverbindung zwischen den Beneluxstaaten und dem Rhein-Main-Gebiet preisen. Die neue Hochmoselbrücke zwischen Ürzig und Zeltingen-Rachtig soll die Orte entlasten, durch die sich bisher der Schwerverkehr quälte.
Für Ernst Loosen ist die Hochmoselbrücke schlichtweg eine Abscheulichkeit. Der Winzer ist Chef eines großen Weinguts, das seine Erzeugnisse auf dem internationalen Markt bis nach Amerika und Asien vertreibt. Nicht nur, dass die Brücke den schönsten Abschnitt der Mittelmosel verunstalte, auch die Streckenführung der neuen Bundesstraße sei für die Winzer ein großes Problem: Die asphaltierten Flächen auf den Bergkämmen störten den Wasserhaushalt der Weinberge nachhaltig.
Holger Linden wiederum setzt große Hoffnungen in die Brücke. Der 33-jährige Bäckermeister aus Traben-Trarbach führt den Familienbetrieb in mittlerweile vierter Generation. Linden würde gern expandieren, wofür aber der Platz am Stammsitz des Betriebs an der Mosel nicht ausreicht. Eine neue, moderne Backstube muss her. Diese will Linden weiter außerhalb bauen. Damit sich die Lieferwege durch das eng verschlungenen Moseltal nicht ins Unendliche ziehen, braucht Holger Linden die Direktverbindung, die die Hochmoselbrücke schafft.
Susanne Gelhard und Bobby Cherian aus dem ZDF-Landesstudio Rheinland-Pfalz berichten in der "ZDF.reportage" über einen umstrittenen Bau, bei dem - wie derzeit bei vielen Bauvorhaben - kontinuierlich die Kosten stiegen und der Fertigstellungstermin nach hinten rückte, der nun aber von den einen freudig, von den anderen skeptisch begrüßt wird.
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