ZDF-Pressemitteilung
Frühling für St. Petersburg
ZDF-Korrespondent Dirk Sager über den 300. Geburtstag der Stadt der Zaren
Mainz (ots)
In keiner Stadt Europas wurde in den letzten Monaten so viel gehämmert, geschraubt und gesägt wie in St. Petersburg. Hinter Kunststoffplanen und Gerüsten, die Kirchen, Schlösser und Monumente verhüllten, wurde fieberhaft gearbeitet.
Für die Dokumentation "Frühling für St. Petersburg", am Dienstag, 27. Mai 2003, 20.15 Uhr im ZDF, hat sich Dirk Sager, ZDF-Studioleiter in Moskau, während der Vorbereitungen zum 300. Geburtstag in der Stadt der Zaren umgesehen.
Es gibt keine russische Stadt, die dem Westen näher war, und keine, auf deren Glanz im Lauf der Geschichte so viel Schatten fiel. Als Peter der Große vor dreihundert Jahren in den Sümpfen an der Mündung der Newa zuerst eine Festung und dann eine prächtige Stadt bauen ließ und sie zur Hauptstadt machte, wollte er damit ganz Russland einen Weg aus den bis dahin geltenden mittelalterlichen Gepflogenheiten weisen.
Noch heute gilt St. Petersburg als Perle europäischen Städtebaus. Aber dem Auge des Betrachters bleiben die großen Industriebrachen nicht verborgen, und um das Zentrum der Stadt erheben sich wie Gebirge die Wohnsilos der Vorstädte. Böse Zungen nennen St. Petersburg heute die russische Hauptstadt der Kriminalität und sprechen von mafiösen Verbindungen zwischen Politik, neuer Wirtschaft und kriminellen Banden.
Doch das ZDF-Team stößt auch immer wieder auf Signale der Hoffnung. Während sich die neuen Reichen zu den ersten Wohltätigkeitsbällen seit den Zeiten der Zaren versammeln, treffen sich die Studenten in Jazzkellern. Während die traditionellen Industrien der Stadt darniederliegen, ist die Computerbranche ein Hoffnungsträger. Das Herz der Stadt schlägt wieder auf dem Newski Prospekt: Keine andere Straße in Russland lädt so sehr zum Spazieren und Schauen ein.
Zusammen mit Kameramann Anatolij Rudakow hat Dirk Sager St. Petersburg durchstreift und eine Metropole gefunden, die heute wieder Russlands Fenster zum Westen ist. Er berichtet von altem Glanz und neuer Hoffnung und von den Menschen, die die Stadt der Zaren selbstbewusst Richtung Zukunft führen und St. Petersburg einen neuen Frühling bescheren.
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