"Jung, Schwarz, Britisch": "auslandsjournal"-Doku im ZDF
Mainz (ots)
Großbritannien im Umbruch - die Coronakrise und der Brexit haben den Briten schwer zugesetzt. Mitten in diesem Chaos demonstrierten junge schwarze Briten zuletzt für eine bessere Zukunft. Unter ihnen: Rapper Stormzy und die Singer-Songwriterin Lianne La Havas. In der "auslandsjournal"-Doku "Jung, Schwarz, Britisch" geht Diana Zimmermann, Leiterin des ZDF-Studios in London, den neuen und alten Fragen zum Rassismus im Vereinigten Königreich nach - zu sehen am Mittwoch, 30. September 2020, 0.55 und 3.40 Uhr im ZDF. In der ZDFmediathek steht die Doku bereits in der sieben Minuten kürzeren Fassung zur Verfügung, die am Samstag, 12. September 2020, in 3sat unter dem Titel "Young, Black, British - Stormzy, Lianne La Havas und ´Black Lives Matter´ zu sehen war. ZDFinfo sendet die 43-minütige "auslandsjournal"-Doku "Jung, Schwarz, Britisch" am Donnerstag, 22. Oktober 2020, um 10.15 Uhr.
Noch immer sind schwarze Menschen in Großbritannien im Schnitt ärmer, schlechter ausgebildet, selten in wichtigen Positionen zu finden - und sie sterben früher als Weiße. "Corona ist weniger tödlich als Rassismus" stand auf Plakaten, die bei den "Black Lives Matter"-Demonstrationen im Juni 2020 hochgehalten wurden. Auf einer dieser Demonstrationen wurde auch der Rapper Stormzy gesichtet, der den Rassismus im Land offen anspricht - in seinen Liedern und im ZDF-Interview. "Als Schwarzer weißt du immer: Es gibt Dinge, die sind nicht für dich, und Orte, an denen du dich besser nicht blicken lässt."
Neben Stormzy trifft ZDF-Auslandskorrespondentin in London Diana Zimmermann die Musikerin Lianne La Havas, die erzählt, wie sehr die "Black Lives Matter"-Demonstrationen sie bewegt haben. "Tausende von Londonern, von überall in der Welt, saßen vor dem Innenministerium. Ganz friedlich. Alle trugen Masken. Es fühlte sich historisch an. Und ich dachte: Vielleicht ändert sich jetzt wirklich etwas."
Zum ersten Mal hat Melanie Onovo die berühmte Universität Oxford als Siebenjährige im Fernsehen gesehen und beschloss: Dort werde ich studieren. Nun ist die 19-Jährige am Christchurch College - und schockiert von dem alltäglichen Rassismus dort. "In London habe ich darüber nicht viel nachgedacht, ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Leute solche Positionen ganz offen vertreten, ausgerechnet hier, wo unsere Politiker studiert haben." Der britische Rassismus, erläutert Danny Dorling, Professor für Geografie in Oxford, sei die Voraussetzung für das Empire gewesen, und er sei noch immer sehr einflussreich, gerade an dieser Top-Universität, an der seit Jahrzehnten die Elite des Landes ausgebildet werde.
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