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ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer Januar 2004
SPD bleibt im Rekordtief
Bundesbürger erwarten überwiegend zusätzliche Belastungen

Mainz (ots)

ZDF-Politbarometer Januar 2004
SPD bleibt im Rekordtief
Bundesbürger erwarten überwiegend zusätzliche Belastungen
Die politische Stimmung ist trotz Weihnachtspause und Jahreswechsel
praktisch unverändert geblieben: Die SPD bleibt im Januar mit 23
Prozent bei ihrem niedrigen Wert aus dem Dezember. Auch die CDU/CSU
bleibt konstant bei 52 Prozent, die Grünen erreichen unverändert 11
Prozent, ebenso unverändert die FDP mit 5 Prozent.
Lediglich die PDS verbessert sich geringfügig auf 5 Prozent. Wenn
jedoch am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen auch
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
taktische Überlegungen der Wähler stärker zur Geltung. Dies
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion, die im Vergleich zum
Dezember unverändert bleibt: Die SPD erhielte danach 28 Prozent und
damit wiederum das schlechteste Ergebnis seit Beginn des
Politbarometers (1977), die CDU/CSU käme auf 48 Prozent, die Grünen
auf 10 Prozent, die FDP auf 5 Prozent, die PDS auf 4 Prozent, die
sonstigen Parteien zusammen auf 5 Prozent. Damit hätte die CDU/CSU
im Bundestag eine absolute Mehrheit, selbst wenn die PDS über drei
Direktmandate in den Bundestag gelangen würde.
Die Noten für die zehn nach Meinung der Befragten wichtigsten
Politikerinnen und Politiker haben sich durchweg verschlechtert,
manche sogar sehr deutlich: Bei der Beurteilung auf der +5/-5-Skala
schneidet Joschka Fischer mit jetzt nur noch 1,4 (Dez.: 1,6) am
besten ab. Danach folgt deutlich verschlechtert, aber weiter auf
Platz zwei, Angela Merkel mit 0,3 (Dez.: 0,8) vor dem ebenfalls klar
verschlechterten Friedrich Merz mit 0,2 (Dez.: 0,6). Auf Platz vier
Wolfgang Clement ebenfalls mit 0,2 (Dez.: 0,3) vor Edmund Stoiber mit
nur noch 0,1 (Dez.: 0,6). Danach beginnt der Negativbereich: Gerhard
Schröder ebenfalls verschlechtert auf minus 0,4 (Dez.: minus 0,1) vor
Roland Koch mit minus 0,6 (Dez.: minus 0,5) und Guido Westerwelle mit
minus 0,7 (Dez.: minus 0,5). Leicht verschlechtert mit minus 1,0 hat
sich Hans Eichel (Dez.: minus 0,9). Dramatisch verloren hat Ulla
Schmidt, die jetzt nur noch auf minus 1,7 kommt (Dez.: minus 0,8).
Bei einer Gesamtbilanz von Steuerreform und Gesundheitsreform
erwarten durch die zum Jahresbeginn wirksam gewordenen Veränderungen
54 Prozent eher zusätzliche Belastungen und nur 4 Prozent gehen eher
von Entlastungen aus, 39 Prozent meinen, dass sich für sie Be- und
Entlastungen ungefähr die Waage halten werden.
Die Unzufriedenheit mit den Auswirkungen der Gesundheitsreform haben
das Thema Gesundheit nach der Arbeitslosigkeit zum aktuell
zweitwichtigsten Problem werden lassen. Das Vertrauen in die
Parteien zur Lösung der Probleme im Gesundheitsbereich wurde weiter
beeinträchtigt: So trauen inzwischen nur noch 13 Prozent (-5) der
SPD hier Lösungen zu, 29 Prozent (-1) sehen die größere Kompetenz
bei der CDU/CSU, aber unverändert 25 Prozent trauen auf diesem Feld
keiner Partei etwas zu und weitere 21 Prozent (+5) sehen sich nicht
in der Lage, diese Frage zu beantworten (Differenzen zu Sept. 2003).
Trotz dieses geringen Vertrauens in die Lösungskompetenz der
Parteien hätten es lediglich 31 Prozent besser gefunden, wenn
anstelle der Einführung der Praxisgebühr und der Erhöhung der
Zuzahlungen die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung
erhöht worden wären (nicht besser: 56 Prozent; weiß nicht: 13
Prozent).
Für die nächste Steuerreform hält es die deutliche Mehrheit von 73
Prozent für wichtiger, dass das Steuersystem deutlich einfacher
wird, lediglich für 22 Prozent sollte dann eine weitere
Steuerentlastung im Vordergrund stehen. Bei dieser Frage sind sich
die Anhänger aller Parteien einig.
Eine ähnliche Einigkeit gibt es bei der Frage der Bekämpfung der
Schwarzarbeit im privaten Haushaltsbereich, wenn es um Putzkräfte
und Babysitter geht: Lediglich 30 Prozent unterstützen die geplante
Änderung, dass in diesen Bereichen in Zukunft Schwarzarbeit
strafrechtlich verfolgt werden soll (dagegen: 68 Prozent).
In der Frage der LKW-Maut meinen 70 Prozent, dass der Vertrag mit
Toll Collect vom Verkehrsministerium schon früher hätte gekündigt
werden sollen (nicht kündigen: 17 Prozent; weiß nicht: 13 Prozent).
In diesem Zusammenhang sind nur 9 Prozent der Meinung, dass
Verkehrsminister Stolpe seine Sache eher gut macht, eher schlecht
sagen 78 Prozent (weiß nicht: 13 Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 12. bis 15. Januar 2004 unter 1305 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Die
Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei
den kleineren 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 13. Februar
2004, nach dem "heute-journal".
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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