ARD und ZDF begrüßen strategische Neuausrichtung der Kabel Deutschland GmbH
Mainz (ots)
Die Kabel Deutschland GmbH (KDG) hat gestern eine grundsätzliche Änderung ihrer Endgerätestrategie für das digitale Kabelfernsehen verkündet. ARD und ZDF sehen dies als Schritt in die richtige Richtung sowie als Bestätigung ihrer eigenen Position, wonach die Digitalisierung der Kabelnetze nur mit offenen und freien Endgerätemärkten auf der Basis standardisierter Technologien gelingen kann.
Mit ihrem Verzicht auf umfangreiche Gerätespezifikationen setzt KDG gegenüber der Industrie ein deutliches Zeichen, nun auch für den Kabelempfang - analog zu Terrestrik und Satellit - eine breite Angebotspalette an digitalen Empfangsgeräten (Set-Top-Boxen) herzustellen. Dazu gehören auch einfache und preiswerte so genannte "Zapping-Boxen", die über ein Common Interface (CI) zugangsoffen gestaltet sind. "Für die Kabelkunden wird dies zu einer größeren und am Bedarf orientierten Auswahl bei Ausstattung und Preis führen", so ZDF-Intendant Markus Schächter.
Die Abkehr von technischen Insellösungen, wie etwa für neue interaktive Dienste, sehen ARD und ZDF als logische Konsequenz aus der internationalen Entwicklung des Digitalfernsehens. Sie bedeutet eine erhebliche Stärkung der Multimedia Home Platform (MHP) als Standardtechnologie für multimediale und interaktive Anwendungen auch in den Kabelnetzen, die die KDG nun gemeinsam mit den Programmanbietern unterstützt.
Positive Effekte auf die Marktentwicklung erwarten ARD und ZDF zudem von der Ankündigung der KDG, künftig auch keine Vorgaben zu elektronischen Programmführern (EPG) mehr machen zu wollen.
"Es bleibt zu hoffen, dass die mit dieser Neuorientierung der KDG verbundenen Chancen für die Digitalisierung der Breitbandkabelnetze nun auch genutzt werden können und insbesondere die privaten Programmveranstalter durch die digitale Verbreitung ihrer Angebote einen weiteren Beitrag dazu leisten", resümiert ARD-Vorsitzender und BR-Intendant Prof. Gruber.
Mainz/München, 2. Februar 2005
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