Bitte Sperrfrist 14.00 Uhr beachten ! ZDF-Politbarometer Extra Nordrhein-Westfalen April 2005
Mehrheit für Schwarz-Gelb
Steinbrück und Rüttgers fast gleichauf
Mainz (ots)
Sechs Wochen vor der Landtagswahl in Nordrhein- Westfalen liegt eine mögliche Koalition aus CDU und FDP deutlich vor Rot-Grün.
Wenn schon an diesem Sonntag Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wäre (Projektion), käme die SPD auf 36 Prozent, die CDU auf 46 Prozent, die Grünen auf 8 Prozent, die FDP auf 6 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 4 Prozent. Allerdings ist sich bisher erst gut jeder zweite Wähler sicher, ob er zur Wahl geht und wen er dann wählen wird.
Ein solches Ergebnis würde bedeuten, dass die SPD im Vergleich zur Landtagswahl von 2000 Verluste von rund sieben und die CDU Gewinne von neun Prozentpunkten haben würden. Damals erhielt die SPD 42,8 Prozent, die CDU 37,0 Prozent, die Grünen 7,1 Prozent, die FDP 9,8 Prozent und die anderen Parteien zusammen 3,3 Prozent.
Bezeichnend für die Situation in NRW ist die Tatsache, dass alle Parteien in Regierung und Opposition in der Leistungsbeurteilung negativ bewertet werden. Auf der +5/-5-Skala erhält die SPD in der Regierung in NRW einen Durchschnittswert von minus 0,6 und ihr grüner Koalitionspartner sogar die Note minus 1,3. Allerdings wird auch die Düsseldorfer Oppositionsarbeit von der CDU mit minus 0,1 und die der FDP mit minus 0,9 nicht als überzeugende Alternative gesehen.
Eine klare Mehrheit von 48 Prozent geht davon aus, dass das Verhältnis zwischen SPD und Grünen in der Regierungskoalition in Düsseldorf eher schlecht ist, nur 39 Prozent nehmen an, dass es gut ist (weiß nicht: 14 Prozent). Eine zukünftige rot-grüne Koalition in NRW fänden lediglich 31 Prozent gut, 49 Prozent fänden das schlecht und 17 Prozent wäre es egal. Eine Koalition aus CDU und FDP hingegen fänden 43 Prozent gut, 33 Prozent schlecht und 19 Prozent wäre es egal.
Vor die Frage gestellt, wen die Nordrhein-Westfalen lieber als Ministerpräsident hätten, Peer Steinbrück oder Jürgen Rüttgers, entscheiden sich 37 Prozent für Steinbrück und 35 Prozent für Rüttgers, aber 28 Prozent kennen mindestens einen der beiden Kandidaten nicht, wollen beide nicht oder wissen keine Antwort auf die Frage.
Bei dem mit weitem Abstand wichtigsten Thema, der Arbeitslosigkeit, wird der CDU deutlich mehr zugetraut als der SPD: So meinen 38 Prozent, dass am ehesten die CDU zusätzliche Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen schaffen kann, was lediglich 14 Prozent von der SPD erwarten (keine: 32 Prozent, weiß nicht: 10 Prozent). Beim zweitwichtigsten Thema, der Schul- und Bildungspolitik, liegt die CDU mit 40 Prozent ebenfalls vor der SPD mit 23 Prozent. Hier können auch die kleineren Parteien etwas Profil gewinnen: die beste Schulpolitik erwarten 5 Prozent von den Grünen und ebenso viele von der FDP (keine: 8 Prozent, weiß nicht: 19 Prozent).
Die Umfrage zu diesem Politbarometer Extra Nordrhein-Westfalen wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 5. bis 7. April 2005 unter 1039 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen. Die Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.
Das nächste bundespolitische Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 15. April 2005, nach dem "heute-journal".
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