ZDF-Magazin "WISO": Sonnenschutzmittel kein sicherer Schutz vor Hautkrebs
Mainz (ots)
Sonnenschutzmittel bieten keinen sicheren Schutz vor Hautkrebs. Das berichtet das ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO" in seiner aktuellen Ausgabe am Montag, 9. Mai 2005, 19.35 Uhr. Nach neuesten Untersuchungen der Universitäten Kiel und Tübingen können Sonnenschutzmittel zwar das Sonnenbrandrisiko verringern, nicht aber vor dem gefährlichen Hautkrebs schützen. Bei Anwendern von Sonnenschutzmitteln wurde eine höhere Zahl von Pigmentmalen und Leberflecken und damit ein höheres Hautkrebs-Risiko festgestellt. Der Grund: Die Annahme, Sonnenschutzmittel böten einen sicheren Schutz, führt dazu, dass Anwender häufig um ein Vielfaches länger in der Sonne bleiben und damit die Schutzwirkung aufheben.
Die Wissenschaftler hatten bei mehr als 13 400 Kindern im Alter von fünf und sechs Jahren Sonnenexposition, Verwendung von Sonnenschutzmitteln sowie Entwicklung von Pigmentmalen und Leberflecken untersucht, die als wichtigste Risikofaktoren für die Entstehung des "schwarzen" Hautkrebses gelten, der bösartigsten Tumorerkrankung der Haut.
Dr. Michael Weichenthal von der Hautklinik der Universität Kiel in "WISO": "Das Ergebnis unserer neuesten Untersuchungen ist, dass die Anwendung von Lichtschutzmitteln nur zur Verhinderung von Sonnenbränden dient, nicht aber den ausreichenden Langzeiteffekt bis hin zur Verminderung von Hautkrebs bringt. Das gilt nicht nur für die lichtempfindlichen Hauttypen, sondern auch für die, die etwas unempfindlicher sind."
Auch die Deutsche Krebshilfe warnt vor der Annahme, Sonnenschutzmittel ermöglichten ein risikoloses Sonnenbaden. Prof. Dr. Eckard Breitbart von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention/Deutsche Krebshilfe rät: "Ich kann mich nicht vor Hautkrebs schützen, indem ich meinen ganzen Körper mit Sonnenschutzmitteln einschmiere und mich dann in die Sonne lege. Ich muss mich zusätzlich mittags mit Hut, T-Shirt und Hose sonnengerecht kleiden."
Weitere Informationen in der "WISO"-Sendung am Montag, 9. Mai 2005, 19.35 Uhr. Es moderiert Michael Opoczynski.
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