ZDF-Programmhinweis
Freitag, 14. April 2006, 23.00 Uhr
Central Station
Brasilianisch-französischer Spielfilm von 1998
Freitag, 14. April 2006, 23.00 Uhr
Central Station
Brasilianisch-französischer Spielfilm von 1998
Dora (Fernanda Montenegro) ist eine ehemalige Schullehrerin. In Rios Hauptbahnhof, der Central Station, bessert sie ihre karge Rente auf, indem sie Briefe für Analphabeten schreibt eine Tätigkeit, die sie mit einem nicht endenden Strom unterschiedlichster Gesichter und Schicksale konfrontiert. Den oft tragischen und unglücklichen Lebensgeschichten, die sich in den Briefen offenbaren, begegnet Dora mit Stoizismus und einer großen Schublade, in der sie einen nicht unerheblichen Teil der Post unabgesendet verschwinden lässt, während sich die Absender in dem Gefühl wiegen, ihre Nachricht habe sich auf den langen Weg an den Empfänger gemacht.
Eines Tages wird Dora unfreiwillig zur Ersatzmutter eines neunjährigen Jungen namens Josué (Vinicius de Oliveira). Kurz zuvor waren der kleine Kerl und seine Mutter bei ihr gewesen, um einen Brief an Josués Vater aufzugeben, der irgendwo im Nordosten des riesigen Landes lebt und seinen Sohn nicht kennt. Dann wurde die Frau Opfer eines Verkehrsunfalls. Der verwaiste Josué, der keine Angehörigen in Rio hat, streift ziellos zwischen Reisenden und Passanten umher, verbringt seine Tage und Nächte in der Bahnhofshalle, bis sich Dora seiner annimmt nicht ganz selbstlos, denn sie bringt das Kind zunächst bei einer zweifelhaften Adoptionsstelle unter, wo sie für den Jungen einen Batzen Geld erhält. Doch schnell besinnt sie sich eines Besseren, holt den Jungen zurück und begibt sich mit ihm auf die lange Reise ins Unbekannte, zu seinem Vater....
Walter Salles gefühlvolles Roadmovie erhielt bei den 48. Internationalen Filmfestspielen Berlin 1998 einen "Goldenen Bären" als "Bester Film" und einen "Silbernen Bären" für die beste weibliche Hauptdarstellerin, Fernanda Montenegro.
"Bei ihrer Busreise über 5000 Kilometer gelingt es Salles, zugleich Land und Leute zu porträtieren. Ein lakonisches Road Movie um die Suche nach der eigenen Identität, eine Irrfahrt der Liebe, mit kauzigem Humor sowie zwei brillanten Darstellern."
Die Welt "Einer der absoluten Höhepunkte der Berlinale. Die Melancholie, die dichte Bildersprache, die schauspielerische Leistung, die offene Emotionalität machen aus diesem Film ein kleines Meisterwerk."
Filmecho
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