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Donnerstag, 30. November 2006, 22.45 Uhr
Berlin-Mitte

Mainz (ots)

Berlin-Mitte mit Maybritt Illner
"In der Versorgungslücke: Zu alt für den Job - zu jung für die
Rente?"
Die Gäste:
Friedrich Nowottny, ehemaliger WDR-Intendant, Jahrgang 1929
Heiner Geißler (CDU), Sozialpolitiker, Jahrgang 1930
Werner Ruppelt, Rentner, "Verein Jahresringe", Jahrgang 1937
Mercedes Bunz, Chefredakteurin des Berliner Stadtmagazins "zitty",
Jahrgang 1971
Jens Spahn (CDU), jüngstes Mitglied der Unions-Bundestagsfraktion,
Jahrgang 1980
Viele Rentner fühlen sich inzwischen als die "Sparschweine der
Nation". Nach drei Nullrunden seit 2004 müssen die 20 Millionen
Ruheständler auch 2007 und 2008 wahrscheinlich ohne Erhöhung ihrer
Bezüge auskommen. Gleichzeitig steigen die Belastungen - zum Beispiel
durch die drastische Erhöhung der Mehrwertsteuer...
Noch schlechter sieht es für die zukünftigen Rentner aus: Das
Bundeskabinett will heute die Rente mit 67 beschließen. Nur wer 45
Jahre Beiträge eingezahlt hat, soll auch weiterhin mit 65
abschlagfrei in den Ruhestand gehen können. Wer schafft das schon?
Derzeit haben ältere Menschen nur wenig Möglichkeiten, voll bis zur
Rente zu arbeiten. Die Statistik zeigt: In Deutschland hat heute nur
gut ein Drittel der 55- bis 64-Jährigen einen Job - der Rest ist
arbeitslos oder in Frührente. Das ist schlimm für die Betroffenen,
weil sie sich ausgegrenzt fühlen. Und es ruiniert die Sozialsysteme,
weil die Kosten für Rente und Arbeitslosigkeit explodieren.
Und am ärgsten trifft es die Generation, die heute um die 40 ist.
Sie werden jahrzehntelang in das System einzahlen müssen, um die
stark steigende Zahl der bald in die Rente gehenden Menschen zu
finanzieren, können - angesichts der geringen Geburtenrate in
Deutschland - selbst aber keine angemessene staatliche Versorgung im
Ruhestand erwarten. Sie sollen privat vorsorgen, heißt es. Wovon?
Finanzierungsprobleme überall. "Denn eines ist sicher: die Rente",
plakatierte Norbert Blüm noch vor Jahren auf dem Bonner Marktplatz.
Doch die Rentenrealität des Jahres 2006 sieht anders aus: Für den
deutschen Rentner bedeutet die Anhebung der Lebensarbeitszeit auf 67,
dass seine Rente um rund 7,2 Prozent gekürzt wird, sagen Kritiker.
Werden wir bis zum Umfallen schuften müssen? Woher sollen die
Arbeitsplätze für ältere Menschen kommen? Müssen die Jungen bluten?
Wie gerecht ist unser Sozialsystem noch? Diese und andere Fragen
diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen am Donnerstag bei "Berlin
Mitte".
Mainz, 29. November 2006
ZDF Pressestelle
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