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ZDF-Politbarometer: Deutsche für stärkere Zusammenarbeit in der EU
Merkel zum Jahresende mit deutlichem Ansehensgewinn

Mainz (ots)

Nach dem CDU-Bundesparteitag in Dresden setzt sich
der leichte Aufwärtstrend für die Union und die Bundeskanzlerin fort:
In der politischen Stimmung kommt die CDU/CSU jetzt auf 40 Prozent
(plus 1), die SPD bleibt bei 30 Prozent. Die FDP verliert ein
weiteres Mal auf 9 Prozent (minus 1), die Linke.PDS erreicht
7 Prozent (minus 1) und die Grünen kommen auf 11 Prozent
(unverändert).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine etwas
größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-
Projektion: Die CDU/CSU käme danach auf 37 Prozent (plus 1). Die SPD
erreichte 31 Prozent (unverändert), die FDP erhielte 9 Prozent (minus
1), die Grünen kämen auf 10 Prozent, die Linke.PDS auf 8 Prozent und
die sonstigen Parteien zusammen auf 5 Prozent (alle unverändert).
Die Liste der Top Ten wird weiterhin angeführt von Frank-Walter
Steinmeier. Er erhält auf der +5/-5-Skala einen Durchschnittswert von
1,8 (Nov. II: 1,6). Auf Platz zwei vorgerückt ist Angela Merkel mit
jetzt 1,6 (Nov. II: 1,3). Die Plätze drei bis fünf unterscheiden sich
nur im Hundertstel-Bereich: Kurt Beck mit 1,1 (Nov. II: 1,3) vor
Christian Wulff mit 1,1 (Nov. II: 1,3) und Peer Steinbrück mit 1,1
(Nov. II: 1,2). Danach kommt mit 0,8 (Nov. II: 0,9) Ursula von der
Leyen, gefolgt von Franz Müntefering mit 0,6 (unverändert) und Guido
Westerwelle mit minus 0,1 (Nov. II: 0,1). Am Ende der Liste liegen
mit minus 0,8 Ulla Schmidt (Nov. II: minus 0,9) und Edmund Stoiber
mit minus 0,9 (Nov. II: minus 0,8).
Kurz vor der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Deutschland
unterstützen deutliche Mehrheiten der Bevölkerung eine wachsende
politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit in der EU: So sprechen
sich 74 Prozent für eine stärkere politische und 75 Prozent für eine
stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit aus, 13 Prozent bzw.
12 Prozent sind für eine unveränderte Intensität der Zusammenarbeit
und 9 Prozent bzw. 8 Prozent sprechen sich für eine weniger starke
Kooperation aus.
Grundsätzlich werden jedoch Vor- und Nachteile der deutschen EU-
Mitgliedschaft gleichermaßen wahrgenommen. Für 25 Prozent aller
Befragten überwiegen dabei eher die Nachteile, für 24 Prozent eher
die Vorteile und für eine Mehrheit von 46 Prozent halten sich Vor-
und Nachteile die Waage.
Die aktuelle Diskussion über einen EU-Beitritt der Türkei
beeinflusst die Einstellung der Deutschen: Jetzt lehnen 54 Prozent
(Nov: 61 Prozent) die Aufnahme der Türkei in einigen Jahren in die EU
ab und 38 Prozent (Nov: 33 Prozent) sind dafür (weiß nicht:
8 Prozent). Deutlich abgelehnt wird ein Türkei-Beitritt von den
Anhängern der FDP (64 Prozent), der CDU/CSU (59 Prozent) und der
Linke.PDS (54 Prozent), die Anhänger der SPD sind da gespalten
(48 Prozent dafür, 46 Prozent dagegen). Lediglich die Anhänger der
Grünen unterstützen mehrheitlich (56 Prozent) die Aufnahme der
Türkei in die EU.
Deutliche Mehrheiten fordern ein restriktiveres Rauchverbot in
Gaststätten: 38 Prozent sind für ein Rauchverbot in Diskos, Kneipen
und Restaurants, weitere 31 Prozent plädieren für ein solches nur in
Restaurants und 30 Prozent sind gegen ein Rauchverbot in Gaststätten
jeder Art. Dabei ist es für 80 Prozent wichtig, dass diese Regelungen
bundesweit einheitlich getroffen werden (nicht wichtig: 19 Prozent).
Noch zu keinem Zeitpunkt in den letzten zehn Jahren waren die
Deutschen so optimistisch, was die Entwicklung der zukünftigen
Wirtschaftslage in Deutschland angeht wie jetzt: 53 Prozent gehen
davon aus, dass es mit der Wirtschaft aufwärts geht (Dez. 2005:
32 Prozent), 31 Prozent, dass sich da nicht so viel ändert
(Dez. 2005: 47 Prozent) und nur noch 15 Prozent, dass es abwärts
geht (Dez. 2005: 20 Prozent). Obwohl bei dieser Frage seit einem
Jahr somit ein deutlicher Aufwärtstrend zu beobachten ist, ist im
gleichen Zeitraum der Anteil derjenigen Befragten, die eine bessere
eigene Wirtschaftlage erwarten, praktisch unverändert geblieben. Im
Dezember 2005 meinten 18 Prozent, es werde ihnen zukünftig
wirtschaftlich besser gehen, jetzt sind es 20 Prozent. Wie vor einem
Jahr erwarten jetzt 32 Prozent eine Verschlechterung ihrer
persönlichen Wirtschaftslage (unverändert: je 48 Prozent).
Ganz allgemein beurteilen 71 Prozent aller Deutschen – und damit
praktisch gleich viele wie letztes Jahr – das zu Ende gehende Jahr
für sich persönlich als ein gutes Jahr und 25 Prozent als ein
schlechtes. Dass das kommende Jahr für sie persönlich besser wird,
glauben 29 Prozent, dass es schlechter wird 16 Prozent und 54 Prozent
gehen davon aus, dass es nicht viel anders wird. Fast genauso
beurteilten die Deutschen vor einem Jahr die Aussichten für 2006.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 12. bis 14. Dez. 2006 bei 1.202 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch durchgeführt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt
2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer gibt es am Freitag, den 12. Januar, nach dem heute-
journal.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 06131-
706100, und über: http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
Mainz, 15. Dezember 2006
ZDF Pressestelle
Telefon: 06131-702120/-21

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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