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Eberhard Gienger im "ZDF-Mittagsmagazin": Radsport soll wieder sauber werden

Mainz (ots)

Im Zusammenhang mit den jüngsten
Doping-Geständnissen im Radsport hat der Vizepräsident des Deutschen 
Olympischen Sportbundes, Eberhard Gienger, einen sauberen Radsport 
gefordert. Zwar sei es schwierig zu sagen, ob er von den 
Geständnissen überrascht sei. "Aber es ist in jedem Fall eine gute 
Sache, dass der Sport selber versucht, einen Reinigungsprozess in 
Gang zu setzen", sagte der frühere Weltklasseturner am Freitag, 25. 
Mai 2007, im "ZDF-Mittagsmagazin". "Ich wünsche mir allerdings, dass 
die Athleten noch mehr zur Veröffentlichung beitragen, um diesen 
Sport wieder sauber zu bekommen." Von den Verbänden würden auch 
Maßnahmen ergriffen. Der deutsche Radsportverband habe ja im 
vergangenen Jahr auch beschlossen, ein Blutbild von den Athleten 
anfertigen zu lassen. Der Profiradsport sei allerdings von einem 
anderen Kaliber. Der ehemalige Radprofi Bert Dietz, der als erster 
Ex-Telekom-Fahrer am Montag den Einsatz von Doping-Mitteln gestanden 
hatte, habe auch berichtet, dass er nach seinem Wechsel ins 
Profilager in der Spitze ungefähr 10 km/h schneller gefahren sei. 
"Das bedeutet offensichtlich, dass man das ohne unterstützende 
Maßnahmen nicht so ohne weiteres erreichen kann."
Es gebe durchaus die Möglichkeit, im Leistungssport auch ohne 
Doping zu bestehen, meinte Gienger. Man müsse die Geräte, die 
unterstützenden medizinischen Maßnahmen wie Massagen und die 
Hilfestellungen verbessern, wie beispielsweise die der 
Olympiastützpunkte, wo Athleten auch auf das Leben nach dem Sport 
vorbereitet würden. "Hier gibt es durchaus Maßnahmen, die möglich 
sind", sagte Gienger. Zur Zeit würden etwa 4000 Sportler von der 
Deutschen Sporthilfe gefördert. Die Sporthilfe habe den sogenannten 
"Sporteid" eingeführt, der besage, dass jeder Athlet sich dazu bereit
erkläre, nicht zu dopen. Und für den Fall, dass er des Dopings 
überführt werden sollte, müsse er die finanziellen Zuwendungen, die 
er die letzten beiden Jahre erhalten habe, wieder zurückzahlen, 
erläuterte Gienger. "Es ist durchaus möglich, mit einer guten 
Vorbereitung, mit einem guten Training Spitzenleistung zu erreichen. 
Der deutsche Sport ist nicht daran interessiert, unsauber gewonnene 
Medaillen für sich zu reklamieren", sagte Gienger.
Zu seiner eigenen Einnahme von Anabolika stellte Gienger klar, das
er diese nach einer Operation und nur medizinisch indiziert erhalten 
habe. "Das hat mit Doping überhaupt nichts zu tun", betonte er.

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