CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Doss: Amokläufer Trittin stoppen!
Berlin (ots)
Zu den Auswirkungen der geplanten Ausweitung der Zwangspfandverordnung auf die mittelständischen Weinbau- und Kellereibetriebe erklärt der mittelstands-politische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hansjürgen Doss MdB:
Umweltminister Jürgen Trittin betreibt Reglementierungswahn ohne Sinn und Verstand. Der Umweltschutzgedanke, bei der Eindämmung von Dosen und Wegwerfflaschen noch erkennbar, kann nicht Auslöser für die Ausweitung des Zwangspfands auf Weinflaschen gewesen sein, da Weinflaschen entweder an den Winzer zurückgegeben und von diesem wiederverwendet oder über die öffentlichen Glascontainer dem Recycling zugeführt werden. Ökologischer Unsinn ist natürlich auch die vorgesehene Ausnahmeregelung für Sektflaschen, die aus mehr als doppelt so viel Glas bestehen wie Weinflaschen.
Trittin ist ein Gesinnungstäter, der seinen Utopien nachjagt, sich dabei weder um Kosten und Organisierbarkeit schert und den um ihre Existenz ringenden Winzern neue Lasten auflegt. Was bei standardisierten Wasser- oder Bierflaschen Sinn macht und sich in einem Leergutkreislauf problemlos organisieren lässt, scheitert bei Weinflaschen schon an der hundertfachen Vielfalt von Größen, Formen und Farben. Will Trittin die Winzer zur Annahme von Weinflaschen aller Art zwingen? Oder soll der Winzer jede Rücklieferung nach Fremdflaschen untersuchen? Trittin weiß vielleicht gar nicht, dass über die Hälfte des in Deutschland getrunkenen Weins aus dem Ausland stammt. Ein Kreislauf unter Einbeziehung des Abfüllers, wie bei Bier oder Mineralwasser, lässt sich damit überhaupt nicht organisieren.
Trittin lädt mit seinen unausgegorenen Überlegungen geradezu zu einem "Leerguttourismus" ein. Wenn sich in Europa herumspricht, dass es auf Blechdosen und Weinflaschen in Deutschland 50 Pfennig Pfand gibt, werden bald Leergutkarawanen zu uns ziehen. Mit Zwangspfand droht eine massive Belastung, die die Weinbau- und Kellereibetriebe in einer schwierigen Situation trifft und für viele Betriebe der Todesstoß sein könnte. Wenn Bundeskanzler Schröder und der größere Koalitionspartner SPD noch einen Funken Verständnis für die einheimischen Winzerschaft haben, müssen sie den Amokläufer Trittin jetzt endgültig stoppen.
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