CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Widmann-Mauz: Chance zum Leben schaffen
Berlin (ots)
Anlässlich der Anhörung im Deutschen Bundestag zur "Anonymen Geburt" erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Die Möglichkeit zur anonymen Geburt und die Einrichtung von Babyklappen sollen helfen, Leben zu schützen.
Wie oft haben wir in den Nachrichten entnehmen müssen, dass ein Baby ausgesetzt oder umgebracht wurde, weil sich die Mutter in einer vermeintlich aussichtslosen Situation befand, aus der sie für sich keinen anderen Ausweg sah. Welche Dramen hinter einer solchen Tat stehen, machen sich nur wenige klar.
Endlich wurde eine Diskussion in Gang gebracht, die sich dieses großen, wenn auch zahlenmäßig eher kleinen, Problems annimmt. Mit Engagement und Phantasie haben verschiedene Initiativen die Spielräume des geltenden Rechts dazu genutzt, den hilfesuchenden Frauen Alternativen anzubieten.
Nun ist es an der Politik, hierfür die als notwendig erkannten Rahmenbedingungen bereit zu stellen. Die Unionsfraktion hat mit ihrem Gesetzentwurf zur Änderung des Personenstandsgesetzes einen ersten Schritt in diese Richtung getan. Dabei können wir jedoch nicht stehen bleiben.
Vielmehr müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, um Frauen eine soziale und medizinische Betreuung vor, während und nach der Geburt zu ermöglichen und dies unter Wahrung ihrer Anonymität, sofern sie dies wünschen. Die Kostenfrage darf dabei kein Argument sein, ebensowenig wie sie dies im Falle eines Schwangerschaftsabbruches ist.
Ebenso müssen aber die berechtigten Forderungen beachtet werden, die das Recht auf Kenntnis der Abstammung anmahnen. Hier bedarf es noch weiterer Überlegungen, um praktikable Modelle zu entwickeln, die den Anspruch der Mutter auf Anonymität wahren und dennoch Wege aufzeigen, dem Kind Informationen oder ähnliches über seine Abstammung zukommen zu lassen.
Dies ist ohne Zweifel ein Spagat, der kaum perfekt gelöst werden kann. Eines muss dabei klar sein: Das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung darf nicht zur unüberwindbaren Hürde für den Schutz des Lebens und der Gesundheit werden.
Die Union wird nach Auswertung der Sachverständigen-Anhörung mit geeigneten Vorschlägen versuchen, den Betroffenen wirkliche Alternativen zu eröffnen und damit den Schutz des Lebens auch in diesem Bereich in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen.
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