Schummer: Gebärdensprache aufwerten - Teilhabe von Gehörlosen verbessern
Berlin (ots)
Kultusministerkonferenz unterstützt Gebärdensprache in Regelschulen
Die Deutsche Gebärdensprache ist seit 2002 als eigene Sprache in Deutschland anerkannt. Mehr als 80.000 gehörlose Menschen nutzen sie als ihre Muttersprache. Dazu erklärt der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Uwe Schummer:
"Die Voraussetzung für Teilhabe in unserer Gesellschaft ist, dass Menschen mit ihrer Umwelt kommunizieren können. Dieses Recht ist für die über 80.000 Menschen mit einer Hörbehinderung hierzulande nicht ausreichend umgesetzt. Für sie gibt es derzeit in ganz Deutschland nach Angaben des Deutschen Gehörlosen-Bundes nur etwa 800 Dolmetscher, die die Gebärdensprache beherrschen.
Wenn wir auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie im Privatbereich Barrierefreiheit erreichen wollen, dann ist einer der ersten Schritte, die Gebärdensprache aufzuwerten. Möglichst viele Menschen müssen motiviert werden, diese Kommunikationsform zu erlernen.
Deshalb hat die Unionsfraktion die Kultusministerkonferenz (KMK) angeschrieben und darum gebeten, die Gebärdensprache als Unterrichtsfach in Regelschulen einzuführen. Die KMK-Vorsitzende Claudia Bodega unterstützt dieses Anliegen und hat das Schreiben der Unionsfraktion an die Mitglieder der Kulturministerkonferenz weitergeleitet. Die Gebärdensprache wird dieses Jahr in den Ländern Berlin, Brandenburg und Hamburg als Wahlfach eingeführt.
Die KMK hat die Länder zudem aufgefordert, individuelle Wege für Schüler mit einer Hörbehinderung zu finden, damit sie ihr Abitur machen können, auch wenn sie keine zweite Fremdsprache vorweisen können. Wenn sie alle anderen Voraussetzungen erfüllen, sollten sie ihre Hochschulreife erlangen können.
Die Unionsfraktion will Bildungschancen für gehörlose Menschen verbessern. Dazu gehört auch die Stärkung der Gebärdensprache. Alle anderen Bundesländer sind jetzt am Zug, die Gebärdensprache in den Regelunterricht zu integrieren."
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