Brand: Null Toleranz - Genitalverstümmelung ein Ende setzen
Berlin (ots)
Menschenrechtsverletzung entschlossen bekämpfen
Weltweit sind rund 200 Millionen Mädchen und Frauen in ca. 30 Ländern von Genitalverstümmelung betroffen. Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:
"Alle elf Sekunden wird auf unserer Erdkugel ein Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. Der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung ist eine dringende Aufforderung, dieser schweren Art der Menschrechtsverletzung ein Ende zu setzen.
Wir müssen alles tun, um Mädchen und Frauen besser vor solchen menschenverachtenden Eingriffen zu schützen. Das Ritual ist ein Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Deutschland muss sich weiter gemeinsam mit seinen Partnern in der Europäischen Union entschlossen dafür einsetzen, dass diese grausame Praxis endlich beendet wird. Aufklärung und Prävention haben dabei einen hohen Stellenwert, denn Gesetze allein reichen oft nicht aus. Den engagierten Nichtregierungsorganisation, Vereinen und Aktivisten gegen Genitalverstümmelung gilt unser besonderer Dank für ihre wichtige Arbeit.
Genitalverstümmelung ist auch in Europa und Nordamerika ein Problem. So lassen Zuwanderer aus Ländern, in denen Genitalverstümmelung grausame 'Tradition' ist, oftmals während eines Urlaubs in der Heimat ihre Töchter beschneiden. EU-weit ist von 500.000 Opfern auszugehen, in Deutschland sind etwa 30.000 Frauen betroffen, bis zu 5.000 weitere sollen nach Angaben des Netzwerks Integra bedroht sein. Die Genitalverstümmelung an Mädchen und Frauen ist in Deutschland seit 2013 durch einen eigenen Straftatbestand ausdrücklich verboten.
Wir begrüßen den aktuellen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Passgesetzes ausdrücklich. Danach kann Personen zukünftig der Reisepass entzogen werden, wenn sie mit einem Mädchen ins Ausland reisen wollen, um es dort der Genitalverstümmelung auszusetzen.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt in vielen Ländern Initiativen mit dem Ziel, umfängliche Aufklärung über die körperlichen und seelischen Folgen der Genitalverstümmelung zu leisten. Sie darf von den Familien dort nicht mehr als soziale Norm gesehen werden.
Die weltweit steigenden Opferzahlen bleiben uns eine Mahnung, diese schwerwiegende Menschenrechtsverletzung weiterhin entschlossen zu bekämpfen."
Hintergrund:
Nach Berichten des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) sind bereits rund 200 Millionen Frauen und Mädchen weltweit Opfer von Genitalverstümmelung geworden. Jährlich wächst die Zahl der Betroffenen um weitere drei Millionen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben 25 Prozent der Mädchen und Frauen während des Eingriffs oder an dessen Folgen.
Den Opfern werden die äußeren Genitalien teilweise oder ganz entfernt. Sie leiden oft lebenslang an psychischen Folgen und chronischen Schmerzen. Die Hälfte der Opfer lebt nach Aussagen von UNICEF in Ägypten, Äthiopien und Indonesien. Das Land mit der höchsten Rate ist Somalia. Dort sind 98 Prozent aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren betroffen.
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