Hasselfeldt: Ergebnis des Agrarrates für deutsche Hopfen- und Tabakpflanzer unbefriedigend!
Berlin (ots)
Anlässlich des Ergebnisses des Sonderagrarrats vom 21. und 22. April 2004 in Luxemburg erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt MdB:
Für die deutschen Hopfen- und Tabakpflanzer ist das Ergebnis des Sonderagrarrates vom 21./22. April 2004 in Verbindung mit den Plänen zur nationalen Umsetzung der Reform unbefriedigend!
Beispiel Hopfen: Künftig sollen die Beihilfen für den Hopfenanbau nicht mehr auf die speziellen Bedürfnisse dieses Sektors, der durch hohe Investitionen gekennzeichnet ist, zugeschnitten sein. Dabei wäre eine möglichst weitgehende Teilkopplung betriebswirtschaftlich die sinnvollere Alternative gewesen. Zwar ist zumindest die Möglichkeit einer fakultativen Kopplung der Beihilfen in Höhe von 25 Prozent für die Finanzierung der Erzeugergemeinschaften erreicht worden. Gefahr droht aber durch die nationale Umsetzung der Reform:
Künast will bekanntlich, dass alle Betriebe möglichst bald eine Einheitsprämie bekommen, egal ob es sich um einen hochspezialisierten Fachbetrieb wie den des Hopfenanbauers oder um Hobbylandwirte handelt! Das Modell der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Umsetzung der Agrarreform würde die Prämien hingegen im weitaus stärkeren Maße bei den bisherigen Bewirtschaftern belassen und damit gerade solchen Spezialbetrieben entgegenkommen.
Im weiteren Verlauf muss auch darüber nachgedacht werden, ob die Hopfenbeihilfe als Top-up in voller Höhe betriebsindividuell gewährt werden kann, wie dies die Union auch für die Milch fordert. Damit wäre dann für die Hopfenanbauern eine sachgerechtere Lösung gefunden. Schließlich verfügt Deutschland über das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt und erzeugt rund 80 Prozent des Hopfenanbaus der EU.
Für die deutschen Tabakpflanzer gilt grundsätzlich das Gleiche: Insbesondere für die klein strukturierten Betriebe, wie sie in Deutschland vorherrschen, sind die Beschlüsse existenzbedrohend.
Alternativen in der Produktion für die Betriebe zu finden ist leichter gesagt als getan. Und ob die Aufgabe der insgesamt vergleichsweise geringen Tabakproduktion in Deutschland zu einem Rückgang des aus Gesundheitsaspekten sicherlich gewünschten Tabakkonsums führen wird, mag ebenfalls mehr als bezweifelt werden.
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