Heinen: Gleichberechtigung von Frauen am Arbeitsplatz
Berlin (ots)
Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen, Ursula Heinen MdB:
Der Internationale Frauentag blickt auf eine lange Tradition zurück und wird so lange aktuell bleiben, so lange sich Frauen behaupten müssen und nicht in allen Bereichen wirklich gleichberechtigt sind. Dies gilt in der heutigen Zeit unter anderem auf dem Arbeitsmarkt.
Frauen im Berufsleben sind ein wichtiger Faktor unserer Wirtschaft. Nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung können wir es uns nicht mehr leisten, auf die Potentiale der Frauen zu verzichten. Trotzdem gibt es erhebliche Ungerechtigkeiten: So zeigen die jetzt von der Europäischen Kommission vorgelegten Zahlen, dass beispielsweise deutsche Männer im Jahr 2004 durchschnittlich 23 Prozent mehr verdienen als Frauen in gleichen Positionen.
Diese Verdienstunterschiede sind nur zum Teil darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger als Männer in weniger anspruchsvollen und deswegen geringer entlohnten Arbeiten beschäftigt sind, die darüber hinaus oft unter ihrem Qualifikationsniveau liegen. Noch immer bestehen aber auch Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, weshalb Frauen häufig geringere Karrierechancen haben als Männer.
Nur langsam vergrößert sich auch die Zahl der Frauen in Führungspositionen. Nach einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist mittlerweile jeder vierte Chef weiblich. Die Befragung von fast 16.000 Betrieben ergab jedoch auch, dass Frauen eher Betriebe des öffentlichen Dienstes leiten als privatwirtschaftliche.
Um die Gleichstellung von Frauen und Männern in der privaten Wirtschaft voranzutreiben, ist ein intensiver gesellschaftlicher Dialog mit den betroffenen Gruppen erforderlich. Noch im März wird die Gruppe der Frauen Initiativen für mehr Gleichberechtigung von Frauen am Arbeitsmarkt ergreifen - gemäß den Koalitionsvereinbarungen. Darin haben wir uns nicht nur verpflichtet, die Frauenerwerbsquote auf über 60 Prozent zu steigern. Sondern vor allem wollen wir das Ziel weiterverfolgen, das Prinzip "gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit" zu verwirklichen. Und schließlich gilt es, die unterdurchschnittliche Rate von selbständigen Frauen in Deutschland auf den europäischen Durchschnitt anzuheben.
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