Carnet de Touriste
ADAC: Missbrauchsvorwürfe unbegründet
München (ots)
Die in den letzten Tagen verbreiteten Meldungen des Bundes der Deutschen Kriminalbeamten, der ADAC würde von illegalen Einwanderern ausgetrickst geht an der Wirklichkeit weit vorbei. Über 99 Prozent aller Reisenden, die dieses für einen Visa-Antrag in die Schengen-Staaten notwendige Dokument bisher erworben haben, haben die bei der Ausstellung fällig gewordene Kaution wieder eingelöst und sind damit normal aus den betreffenden Ländern ausgereist. Lediglich in 2350 Fällen sind die Kautionen verfallen. Dies hängt nach Recherchen der Alliance Internationale de Tourisme (AIT) unter anderem auch damit zusammen, dass den Reisenden der Weg zur Ausgabestelle teurer gekommen wäre, als die hinterlegte Kaution. Teilweise sind die Carnets aber auch schlicht verloren gegangen.
Das Carnet de Touriste wurde 1995 von AIT eingeführt. Es ist Bestandteil der Unterlagen für die Ausstellung eines Visums und wird von Bürgern aus bestimmten Ländern des früheren Ostblocks benötigt, wenn sie in die Schengen-Staaten oder die Schweiz reisen wollen. Das Dokument enthält zum einen die Kostenübernahme bei einer akuten Erkrankung oder einem Unfall auf dem Transitweg sowie in den entsprechenden Länder. Zum andern wird die Kostenübernahme bei einer notwendigen Abschiebung garantiert. Betroffen sind Reisende aus den baltischen Ländern, Weißrussland, Russland, Georgien, Aserbaidschan, Moldawien, Kasachstan, Ukraine, Rumänien und Bulgarien.
Seit Einführung wurden insgesamt über 200 000 dieser Carnets des Touriste von den entsprechenden Automobilclubs in den betroffenen Ländern ausgestellt. Für Kosten aus Abschiebungen musste der ADAC bis heute in weniger als einem Prozent der Fälle eintreten.
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