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Werkstatt-Test
Fast die Hälfte mangelhaft
ADAC stellt freie Werkstattketten auf den Prüfstand

München (ots)

In Zeiten knapper Geldmittel wollen viele
Autofahrer an fälligen Reparaturen und bei den Inspektionen sparen.
Die Alternative zur scheinbar teueren Vertragswerkstatt ist für
manchen die "freie Werkstatt". Doch können diese Anbieter die an sie
gestellten Ansprüche erfüllen und dabei auch noch preiswert sein? Der
ADAC hat jeweils fünf freie Werkstätten von acht verschiedenen
Anbieterketten  unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Fast jeder
zweite Betrieb leistete sich grobe Schnitzer. Am besten haben die
Betriebe von Autofit abgeschnitten. Sie erreichten im Schnitt 56 von
100 möglichen Punkten. Zum Vergleich getestete VW-Vertragswerkstätten
kamen auf 79 Punkte. Hier die weitere Reihenfolge der Testkandidaten:
Automeister (45 Punkte), Auto Dienst, Bosch Service (je 40),
Auto-Teile-Unger (39), Auto Crew (36), 1a-Autoservice (35) und
pit-stop (28). 18 Mal musste der ADAC das Urteil "mangelhaft"
vergeben, 21 Mal gab es ein "zu-frieden stellend", nur eine
Werkstatt, die Firma Tempo Müller in Mün-chen (Autofit) schn
   itt mit "sehr gut" ab.
Die ADAC-Tester hatten einen mit fünf banalen Fehlern
präparierten, ansonsten aber topfitten Golf III zur Inspektion
gebracht. Dabei wurde auf Anfrage ausdrücklich bestätigt, dass die
Inspektion nach Herstellervorschrift durchgeführt werden könne. Ein
Sechster, etwas kompli-zierterer Fehler war nicht so leicht zu
finden. Eine unterbrochene Kabelverbindung an einem Temperaturfühler
sollte die Diagnoseleistung und das technische Know-How der Werkstatt
zeigen.
Autofit: 60 Prozent der Fehler behoben. Defekt am Temperaturfühler
von zwei Werkstätten repariert. Durchschnittlicher Rechnungspreis:
350 Mark. Preisspanne: 239 bis 411 Mark.
Automeister: 68 Prozent der Fehler behoben. Defekt am
Temperaturfühler von einer Werkstatt gefunden, aber weder repariert
noch den Kunden ausdrücklich darauf hingewiesen. Durchschnittlicher
Rechnungspreis: 275 Mark. Preisspanne: 240 bis 350 Mark.
Auto Dienst: 60 Prozent der Fehler behoben. Defekt am
Temperaturfühler von einer Werkstatt gefunden, aber weder repariert
noch den Kunden aus-drücklich darauf hingewiesen. Durchschnittlicher
Rechnungspreis: 317 Mark. Preisspanne: 226 bis 426 Mark.
Bosch-Service: 60 Prozent der Fehler behoben. Defekt am
Temperatur-fühler von keiner Werkstatt gefunden, Durchschnittlicher
Rechnungspreis: 312 Mark. Preisspanne: 240 bis 433 Mark. In zwei
Betrieben Gutschein für Mobilitätsgarantie erhalten.
Auto-Teile-Unger: ca. 50 Prozent der Fehler behoben. Defekt am
Tempe-raturfühler von einer Werkstatt gefunden, aber nicht repariert,
jedoch auf der Rechnung darauf hingewiesen. Durchschnittlicher
Rechnungspreis: 270 Mark. Preisspanne: 154 bis 346 Mark. In drei
Betrieben Gutschein für eine Mobilitätsgarantie erhalten.
AutoCrew: ca. 50 Prozent der Fehler behoben. Defekt am
Temperaturfühler von keiner Werkstatt gefunden. Durchschnittlicher
Rechnungspreis: 306 Mark. Preisspanne: 200 bis 423 Mark. In einem
Betrieb Gutschein für eine Mobilitätsgarantie erhalten.
1a-Autoservice: ca. 50 Prozent der Fehler behoben. Defekt am
Tempera-turfühler von keiner Werkstatt gefunden. Durchschnittlicher
Rechnungspreis: 304 Mark. Preisspanne: 196 bis 375 Mark.
Pit Stop. ca. 36 Prozent der Fehler behoben. Defekt am
Temperaturfühler von keiner Werkstatt gefunden. Durchschnittlicher
Rechnungspreis: 189 Mark. Preisspanne: 164 bis 209 Mark. Mit dem
schlechten Ergebnis kon-frontiert, teilte die Pit-Stop-Zentrale dem
ADAC mit, dass man Inspektionen nach Herstellervorschrift gar nicht
durchführt. Vielleicht sollte sie das auch den eigenen Filialen
mitteilen. Ärgerlich bei Pit-Stop auch die unklare Rechnungstellung,
Materialkosten werden nicht einzeln aufgelistet.
VW-Werkstätten (zum Vergleich): 84 Prozent der Fehler behoben.
Defekt am Temperaturfühler von vier Werkstätten gefunden, drei haben
ihn in Stand gesetzt. Durchschnittlicher Rechnungspreis: 398 Mark.
Preisspanne: 277 bis 566 Mark.
Doch es wurden nicht nur Fehler übersehen. Es gab auch andere
Minuspunkte. So hatte eine Werkstatt (Auto Dienst) überflüssiger
Weise vier neue Zündkerzen berechnet und diese noch nicht einmal
eingebaut. In anderen Fällen (Auto Dienst, Autofit) stand
Scheibenklar für den Waschwasserbehälter auf der Rechnung, obwohl
dieser rand-voll aufgefüllt war. In Hamburg (Automeister) wurde ein
falscher Luftfilter eingebaut.
Insgesamt kommt der ADAC in seinem Test zu dem Ergebnis, dass die
freien Werkstattketten bei Inspektionen im Durchschnitt nicht so
sorgfältig arbeiten wie ihre Marken gebundene Konkurrenz. Das heißt
aber nicht, dass einzelne Betriebe nicht durchaus gute Arbeit leisten
können. Frühere ADAC-Tests bei Vertragswerkstätten haben gezeigt,
dass es auch dort schwarze Schafe gibt. Um sicher zu gehen, sollte
man schon bei der Auftragserteilung klare, fest umrissene Angaben
machen, eine schriftliche Auftragsbestätigung verlangen und
Zusatz-arbeiten nur nach ausdrücklicher Genehmigung erlauben. Wer
skeptisch ist, sollte sich die Altteile aufheben lassen.
Dazu bietet der ADAC auf seiner Internetseite für Journalisten
unter www.presse.adac.de ein Infogramm an.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:

Maximilian Maurer
ADAC-Pressestelle
Tel.: (089) 76 76- 2632
Fax: (089) 76 76- 2801
Maximilian.Maurer@zentrale.adac.de
http://www.presse.adac.de

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oder (089) 76 76- 2049
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