WDR-Mitarbeiter bei Recherchen in Kasachstan überfallen
Köln (ots)
Der Westdeutsche Rundfunk bestätigt, dass sein Mitarbeiter Marcus Bensmann am Morgen des 20. Januar von unbekannten Tätern überfallen wurde. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und Erfrierungen, da er bei extremen Frosttemperaturen am Tatort zurück gelassen wurde.
Marcus Bensmann wurde seit dem Überfall in einem örtlichen Krankenhaus medizinisch versorgt. Betreut wurde er von Mitarbeitern des ARD Studios Moskau sowie von Vertretern der Deutschen Botschaft. Er wird in diesen Stunden mit einem Ambulanzflugzeug nach Deutschland gebracht, wo seine Verletzungen von Spezialisten weiter behandelt werden.
Marcus Bensmann arbeitet seit 1997 für das ARD/WDR-Studio Moskau, sowohl für den Hörfunk als auch für das Fernsehen. Darüber hinaus hat er für verschiedene deutschsprachige Tageszeitungen gearbeitet. Er ist ein exzellenter Kenner der zentralasiatischen Republiken und hat sich als kritischer und unabhängiger Journalist einen Namen gemacht. Das Massaker von Andjan, als im Mai 2005 die usbekische Regierung hunderte friedlicher Demonstranten tötete, erlebte er als einer von nur sehr wenigen Journalisten mit. Dank seiner Hilfe konnte die ARD schnell und sachkundig von den Vorgängen berichten. Als unschätzbare Hilfe erwies er sich auch bei der Berichterstattung über die Aufstände in Kirgisien, die dort am Ende zu einem Umsturz der Verhältnisse führten.
Er war als Producer und Co-Autor an zahlreichen Filmen für Sendungen wie "Weltspiegel", "Weltreisen" und "Monitor" beteiligt. Zum Zeitpunkt des Überfalls recherchierte er einen Beitrag für den "Weltspiegel" über den Wirtschaftsboom in Astana.
Die Sorge des WDR gilt zum gegenwärtigen Zeitpunkt der zügigen Genesung von Marcus Bensmann. Zugleich drängt der Sender auf eine schnelle Aufklärung des Verbrechens. Gesicherte Informationen zu den Hintergründen des Überfalls liegen weder dem ARD-Studio Moskau noch der Zentrale in Köln vor.
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