WDR Europa Forum in Ljubljana eröffnet
Köln/Ljubljana (ots)
Köln/Ljubljana - Sloweniens Präsident Danilo Türk hat zum Auftakt des vom Westdeutschen Rundfunk in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana veranstalteten WDR Europa Forums die gestiegene Verantwortung der Europäischen Union bei zahlreichen weltpolitischen Problemen aufmerksam gemacht. "Die EU muss sich daran gewöhnen, dass sie ein globaler Akteur ist, und dass man vieles von ihr erwartet. Und sie kann das guten Gewissens tun, denn ihre DNS ist demokratisch und nicht militärisch", erklärte Türk bei der Eröffnung des Forums. Gemeinsam sei man gefordert, den interkulturellen Dialog, Maßnahmen gegen die Erderwärmung und die Wahrung der Menschenrechte zu befördern. Noch während der slowenischen EU-Präsidentschaft seien jedoch konkrete Antworten auf spezielle Fragen notwendig. "Bei den Themen Kosovo und Balkan, aber auch hinsichtlich des Palästina-Konfliktes muss Europa klare Worte sprechen", meinte Türk.
Die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks, Monika Piel, forderte auf derselben Veranstaltung die europäischen Institutionen, vornehmlich die Europäische Kommission auf, in ihrer Medienpolitik mehr auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Dies gelte gerade für die aufstrebenden Demokratien in Osteuropa. "Es wäre wünschenswert, wenn man eine Medienentwicklung fördern würde, von der die Gesellschaft profitiert - etwa mit der Regulierung der elektronischen Kommunikationsnetze die Angebots- und Medienvielfalt zu stärken", erklärte Piel in Ljubljana. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk habe derzeit in Osteuropa noch einen schweren Stand, da er vielen Menschen aufgrund früherer Erfahrungen als staatsnah gelte. Gefordert sei er jedoch gleichzeitig, die gesellschaftliche Interaktion, Orientierung und Integration zu fördern. Umso mehr sei es notwendig, den Zugang zu gesellschaftlich relevanten audiovisuellen Inhalten zu erleichtern. "Die Kommission sollte die allgemeine Verfügbarkeit insbesondere öffentlich-rechtlicher Inhalte über alle relevanten Übertragungswege sicherstellen", so Piel weiter.
Nach den Worten der WDR-Intendantin soll auf dem WDR Europa Forum in Ljubljana über die Rasanz der Veränderungsprozesse in Europa gesprochen und lebhaft diskutiert werden. Die in der Vergangenheit gescheiterte Verabschiedung einer Verfassung bietet nach Piels Worten auch Perspektiven. "Wir haben die Chance, die Europäische Union demokratischer und transparenter zu machen."
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