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Weltspiegel mit Tina Hassel

Köln (ots)

Das Erste, Sonntag, den 29.03.09, 19.20 Uhr
Russland - Zurück zur Tauschwirtschaft
Die globale Wirtschaftskrise schlägt auch im Land von Öl und Gas zu: 
In Russland werden die Superreichen täglich weniger superreich, die 
Armen noch ärmer. Krisengewohnt, finden die Menschen ihren eigenen 
russischen Weg durch rasant steigende Preise und zunehmende 
Arbeitslosigkeit. Raus aus der Geldwirtschaft, rein in den 
Tauschhandel. Und dabei sind die Russen kreativ. So gibt es z.B. in 
den Fernsehshows unzählige Gewinnspiele. Als Preis früher: Handys, 
Fernsehen und anderen Hightech-Schnickschnack. Seit aber die 
Hauptpreise Salami und Käse und andere Lebensmittel sind, steigen die
Einschaltquoten.  Ein Bericht von Stephan Stuchlik.
China - Das dicke Ende kommt noch?
Als Exportnation trifft die Chinesen die Krise mit leichter 
Verzögerung, doch Experten streiten: Sind die Chinesen auf lange 
Sicht die Verlierer oder die eigentlichen Gewinner der Krise. Die 
Devise der Politik dort: Abermilliarden werden in Förderprogramme zur
Beruhigung der eigenen Bevölkerung gesteckt. Ganz unten, bei den 
Wanderarbeitern, da kam die Krise als erstes an. Ruhig schlafen 
können noch diejenigen, die fürs eigene Land produzieren, deren 
Auftragbücher sind bis Mitte des Jahres noch voll. Das dicke Ende, 
das fürchten die kleinen Unternehmer da unten aber, das kann auch 
noch bei ihnen ankommen. Eine Reportage von Jochen Graebert
USA - Die Krise ist angekommen
Sie spüren es schon heute, hautnah. Millionen Amerikaner verloren 
Haus und Hof. Im einstigen Wirtschaftswunderland hoffen viele 
Menschen auf ein Obama-Wunder. Riesige Zeltstädte sind die neue 
Heimat. Ganz unten angekommen, kann es eigentlich nicht mehr dicker 
kommen, oder? Jetzt schwappt eine Kreditkartenkrise über die 
hochverschuldeten Amerikaner. Eine Reportage aus einer Zeltstadt: Wie
lebt es sich nur mit dem Nötigsten und wenn das Heim kein Schloss, 
sondern eine windige Plane ist?
Eine Reportage ganz unten von Udo Lielischkies
Afrika - Ausverkauf im Kupfergürtel
Den letzten beißen immer die Hunde. Die wehrlosen Verlierer der
Wirtschaftskrise werden die Afrikaner sein, so die düstere Prognose. 
Im Kupfergürtel von Sambia, einer reichen Rohstoffgegend so groß wie 
das Ruhrgebiet, ackert man seit 70 Jahren, um die Welt mit dem 
wichtigen Kupfer zu versorgen. Die großen Minen, sie gehören 
Kanadiern, Australiern, Schweizern und anderen Fremden, die Kumpel 
für die Knochenarbeit kommen von vor Ort. Jetzt bricht die Nachfrage 
ein, 15 000 der schlecht bezahlten afrikanischen Kumpel sollen als 
erste entlassen werden, eine ganze Speckgegend verrottet, denn 
investiert wird schon länger nicht mehr.
Eine Reportage von Peter Schreiber
Asien -  Die Gewinner der Krise
Allahs gute Banker: Sie haben nichts verloren, keinen Dollar. Die 
globale Krise geht an den muslimischen Banken spurlos vorbei. Denn 
islamische Gesetze wie die Scharia verbieten  "vergiftete 
Kapitalanlangen" wie Derivate. Nicht mal Zinsen sind erlaubt, denn 
Zinsspekulationen gelten als verbotenes Glücksspiel. Weltweit soll 
das Scharia-Bankwesen rund eine Billion Dollar reich sein. Das haben 
auch hiesige Banken wie die Deutsche Bank oder die amerikanische City
Group erkannt und beteiligen sich jetzt am gesunden muslimischen 
Finanzwesen. Wie man ohne Zinsen als islamische Bank trotzdem 
prächtig dasteht: Eine Reportage von Philipp Abresch aus Malaysia.
Wie die Krise die Welt verändert
Der Weltspiegel wagt sich auf Neuland: In einem filmischen Essay wird
ein Blick in die absehbare Zukunft gewagt: Ist die 
Weltwirtschaftskrise das schlimmste, was die Welt in einem 
Jahrhundert durchmacht, steht allen der große Katzenjammer und die 
dicke Depression noch bevor? Wie verändert die Krise politische 
Strukturen und das globale Machtgefüge? Oder ist der Zusammenbruch 
alter, maroder Wirtschaftsstrukturen die Chance auf eine ganz neue, 
eine gerechte und andere Welt?
Andreas Orth und Tibet Sinha wagen den Blick in die nahe Zukunft.
www.ard-foto.de
Redaktion: Barbara Alexander

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221 220 2770
www.presse.wdr.de

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