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Blatter: Kunstrasen ist die Zukunft des Fußballs - Scharfe Kritik der Spielergewerkschaft FIFPro an WM-Qualifikationsspielen auf künstlichem Untergrund

Köln (ots)

Vor dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft in Russland auf dem Kunstrasen im Moskauer
Luschniki-Stadion hat FIFA-Präsident Joseph Blatter erneut eine Lanze
für den künstlichen Belag gebrochen. In der Sendung sport inside im 
WDR Fernsehen (Montag 22.45 Uhr) sagte Blatter, der Kunstrasen, bei 
der FIFA Turf genannt, sei die Zukunft des Fußballs, da sei er sich 
sicher. "In den meisten Ländern der Welt wird man nur noch auf Turf 
spielen, weil 24 Stunden, sieben Tage die Woche kann man ihn 
gebrauchen", so Blatter.
Gleichzeitig kritisierte der österreichische Ex-Profi Gernot 
Zirngast von der Internationalen Spielervereinigung FIFPro, dass auch
Qualifikationsspiele für große Turniere auf Kunstrasen ausgetragen 
werden. "Es ist völlig unverständlich, dass man jetzt schon Spiele in
der WM-Qualifikation auf Kunstrasen zulässt", sagte Zirngast bei 
sport inside. Dahinter stehe natürlich eine große Lobby aus der 
Industrie, die versuche, "Kunstrasenflächen an den Mann zu bringen, 
teilweise mit Argumenten, die absolut nicht nachvollziehbar sind".
Die FIFA hat ein eigenes Zertifizierungsverfahren für 
Kunstrasenbeläge entwickelt und vergibt ihr Zertifikat für 450.000 
Schweizer Franken für eine Laufzeit von drei Jahren. FIFA-Präsident 
Blatter widersprach vehement dem Vorwurf, sein Verband forciere die 
weltweite Verbreitung der Kunstrasenplätze aus finanziellen Gründen. 
"Das ist doch ein Blödsinn", sagte Blatter. Man habe den künstlichen 
Belag eingeführt, um in allen Ländern, in denen aus klimatischen 
Gründen nicht auf Naturrasen gespielt werden könne, diesen Rasen 
immer wieder auszuwechseln. Die Erlöse aus der Lizenzvergabe flössen 
in FIFA-Entwicklungsprogramme. "Wir machen das nicht, um Geld zu 
verdienen, sondern wir dienen dem Fußball", so Blatter.

Pressekontakt:

Kristina Bausch, WDR-Pressestelle
Tel. 0221 220 4607
kristina.bausch@wdr.de

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