Das Erste, Mittwoch, 7. März 2001, 23.00 bis 23.30 Uhr
Bischöfin Margot Käßmann zu Gast bei "Joachim Gauck"
Was darf die Medizin? Über das Für und Wider der aktiven Sterbehilfe
Köln (ots)
Aktive Sterbehilfe - ein Thema, das in den letzten Wochen immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Ausgelöst wurde die Diskussion durch den Beschluss des niederländischen Parlaments, aktive Sterbehilfe weitgehend zu legalisieren. In Deutschland war es nicht zuletzt die an Krebs erkrankte SPD-Politikerin Regine Hildebrandt, die sich für eine öffentliche Debatte über das Für und Wider der Sterbehilfe einsetzte. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussionen über Gentechnik und Embryonenforschung stellt sich somit einmal mehr die Frage, inwieweit der Mensch in die natürlichen Abläufe des Lebens eingreifen darf - ein ethischer Grundkonflikt, über den Joachim Gauck am 7. März im Ersten mit Margot Käßmann, Bischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Hannover, sprechen wird.
Margot Käßmann (42) ist seit September 1999 die protestantische Bischöfin der niedersächsischen Landeshauptstadt. In Deutschland genießt sie den Ruf einer streitbaren Christin, die sich in ethischen Debatten pointiert zu Wort meldet. Dass sie eine entschiedene Gegnerin der aktiven Sterbehilfe ist, wurde zuletzt in einem Streitgespräch mit dem bekannten niederländischen Sterbehelfer Pieter Admiral deutlich, das von dem Magazin "Chrismon" initiiert worden war. Die Theologin spricht sich darin für eine Kultur aus, "in der Behinderte, Sterbende und Alte in Würde leben können" und beklagt: "Was das Sterben betrifft, liegt in Deutschland vieles im Argen. Wir laufen als Gesellschaft vor dem Sterben davon."
Das Verhältnis der Menschen zum Leben und zum Tod: ein zentraler Punkt in der Debatte, was die Medizin darf und was nicht. Es besteht Gesprächsbedarf - eine Tatsache, der Joachim Gauck in seiner Gesprächssendung am 7. März Rechnung trägt.
Redaktion Heribert Schwan
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