WDR-Schwerpunkt: 40 Jahre Mauerbau
Eine GeschichtsNacht und fünf
Spielfilme
Köln (ots)
Am 13. August 2001 ist es 40 Jahre her, dass über Nacht mit einer Mauer die deutsch-deutsche Grenze abgeriegelt wurde, um die "Abstimmung mit den Füßen" - das Davonlaufen der DDR-Bürger in den Westen - zu unterbinden. Inzwischen ist das Bauwerk, das laut Erich Honecker noch 100 Jahre halten sollte, längst Geschichte, und die heute 20-Jährigen haben sie kaum noch erlebt.
Anlass für den WDR, noch einmal einen Blick zurück zu wagen: In Zusammenarbeit mit der Fernsehspielredaktion und der Redaktionsgruppe Film hat die Programmgruppe Geschichte/Zeitgeschichte des WDR Fernsehens einen Schwerpunkt deutsch-deutscher Geschichte(n) aus den Jahren zwischen Mauerbau 1961 und Maueröffnung 1989 zusammengestellt:
WDR Fernsehen, Freitag, 10. August, 23.00 - 01.30 Uhr
"Der Blick nach drüben - 40 Jahre Mauerbau" Eine WDR-GeschichtsNacht
Wer 1961 in Nordrhein-Westfalen lebte und zufällig keine Verwandten in der DDR hatte, für den blieben Mauerbau und Zonengrenze fern - ein politisches Ereignis, das Empörung auslöste, aber für sehr viele keines, das das eigene Leben unmittelbar veränderte. Man begegnete der Mauer nicht und konnte sie, wenn man wollte, vergessen. Brüssel und Lüttich, Arnhem und Den Haag waren nun einmal näher als Dresden und Halle, Magdeburg oder Rostock.
Wer Verwandte hatte, Kontakte pflegen wollte oder einen Austausch mit "denen da drüben" weiterhin wichtig fand, der hatte auch in NRW wie in allen anderen Regionen Deutschlands mit vielerlei Verboten und Reglementierungen zu kämpfen.
Die GeschichtsNacht beleuchtet die politischen, praktischen, sozialen Konsequenzen, die die Abriegelung der DDR für die Menschen in Nordrhein-Westfalen hatte und lässt Betroffene und Zeitzeugen erzählen, die damit Erfahrungen machen mussten:
Zum Beispiel die Lehrerin, die Schulklassen zur obligatorischen Klassenfahrt nach Berlin (West und Ost) begleitete; der Beamte aus dem einstigen Ministerium für innerdeutsche Beziehungen, dessen Arbeit es war, dieses Regelwerk an Einzelverordnungen auszuarbeiten und zu verbreiten. Der Pfarrer, der weiterhin kirchliche Kontakte nach drüben pflegte sowie der ehemalige DKPler, der hinüberfuhr und daheim dann alles in rosigen Farben malte. Der Übersiedler, der in NRW ankam und von den Erfahrungen, die er hier machte, erzählt.
Und der Fernseh-Journalist, der damals für die Menschen in NRW über die DDR berichtete und anfangs dort gar keine Filmaufnahmen machen durfte.....
Die GeschichtsNacht schaut zurück auf die Jahre der Trennung, wagt noch einmal unseren "Blick nach drüben" und erinnert an die oft genug absurden Konsequenzen, die die radikale Trennung für die Menschen in unserem Land hatte, auf ihren Alltag, ihre Familien, ihre Arbeit. Studiogäste erzählen Geschichten aus einer gar nicht fernen Zeit, die uns heute unglaublich erscheinen.
Redaktion Beate Schlanstein, Gudrun Wolter
Anschließend, um 1.30 Uhr "Der Mann auf der Mauer", Spielfilm, BRD1982 Mit Marius Müller-Westernhagen, Julie Carmen, Patricia von Miseroni u.v.a. Regie Reinhard Hauff, Redaktion Roland Johannes Eine Tragikomödie über die Absurditäten der Deutschen Teilung: Der notorische Mauerspringer Kabe stürzt die Behörden beider deutscher Staaten in Verwirrung und versucht mit subversiv-hintersinniger Sturheit die Mauern zwischen den Menschen niederzureißen.
40 Jahre Mauerbau: Spielfilmreihe Fünf Spielfilme schildern aus unterschiedlichsten Blickwinkeln die Schwierigkeiten und Merkwürdigkeiten deutsch-deutschen Miteinanders in der Zeit der Trennung:
WDR Fernsehen, Samstag, 28. Juli 2001, ca. 23.15 Uhr "Eins, zwei, drei" Spielfilm, USA 1961 Mit James Cagney, Horst Buchholz, Pamela Tiffin u.v.a. Regie Billy Wilder Redaktion Roland Johannes Vom Mauerbau bei den Dreharbeiten überrascht, entstand dennoch eine der rasantesten Komödien, die in Deutschland je gedreht wurden: Strammer Jungkommunist heiratet Coca-Cola-Erbin und muss natürlich umerzogen werden.
WDR Fernsehen, Samstag, 4. August 2001, ca. 23.15 Uhr "Die Dubrow-Krise" WDR-Fernsehspiel, 1969, von Wolfgang Menge Redaktion Monika Paetow Im Gegensatz zur Kuba-Krise hat diese Krise nie stattgefunden: Bei der nächtlichen Erneuerung der Grenzanlagen wird ein ganzes Dorf von der DDR abgeschnitten. Dies führt zu unüberschaubaren persönlichen und politischen Turbulenzen.
WDR Fernsehen, Donnerstag/Freitag, 9./10. August 2001, ca. 00.35 Uhr "Willy-Busch-Report" Spielfilm, BRD 1979 Mit Tilo Prückner, Dorothea Moritz u.v.a. Regie Niklaus Schilling Redaktion Wilfried Reichart In Friedheim an der Zonengrenze siecht die Auflage der Werra-Post dahin, als ihr Besitzer Willy Busch mit dem Motto seines berühmten Namensvetters ernst macht: "Wie wohl ist's dem, der dann und wann sich was Schönes dichten kann." Die Ereignisse überschlagen sich daraufhin unkontrollierbar.
WDR Fernsehen, Samstag, 11. August 2001, 23.15 Uhr "Die Verfehlung" Spielfilm, BRD 1991 Mit Angelica Domröse, Gottfried John, Jörg Gudzuhn Regie Heiner Carow Redaktion Roland Johannes Kurz vor dem Mauerfall thematisiert dieser Film die menschenverachtenden Lebensbedingungen eines real existierenden Sozialismus: Die Reinemachefrau Elisabeth aus Deutschland/Ost verliebt sich in den Arbeiter Jacob aus Deutschland/West. Nach dessen Ausweisung nimmt sie tödliche Rache an den Verantwortlichen.
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Barbara Brückner, WDR-Pressestelle, Tel. 0221 / 220 4607
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