Mehr Frauen in WDR-Führungspositionen - im Jahr 2000 sind Frauen unter den neuen Azubis in der Mehrheit
Köln (ots)
Der Anteil der Frauen im Westdeutschen Rundfunk ist im Jahr 2000 leicht auf knapp 43 % gestiegen. In Führungspositionen und in den höheren Vergütungsgruppen konnten die Frauen im Jahr 2000 ihren Anteil im Vergleich zum Vorjahr (246) auf 261 ausbauen.
494 Ausbildungsverhältnisse schloss der WDR im Jahr 2000 ab, davon 269 mit Frauen und 225 mit Männern. Auch in den Berufsausbildungen nach dem Berufsbildungsgesetz überwogen die weiblichen Azubis mit 66 im Vergleich zu 55 männlichen Azubis. Insoweit weist der Jahresbericht der Gleichstellungsbeauftragten Rita Zimmermann im Prinzip eine positive Entwicklung aus, bilanzierte Reinhard Grätz, Vorsitzender des Rundfunkrats. Erfreulich sei die bemerkenswert hohe Anzahl von Frauen, die in den Hörfunk- und Fernsehredaktionen der Regionalstudios Leitungsfunktionen übernommen hätten oder als Korrespondentinnen von wichtigen Plätzen berichten.
Im Programm habe die Frauenförderung Erfolge zu verzeichnen. Geringe Veränderungen seien jedoch in Produktion und Technik zu registrieren. Diese Stagnation sei jedoch nicht dem WDR anzulasten, so Grätz. Sie entspreche der Realität. Noch immer entschieden sich viel zu wenig Frauen für technische Berufe.
Der WDR bilde in 13 Berufen nach dem Berufsbildungsgesetz aus. Die Mehrzahl der weiblichen Azubis hätten sich für die Berufe Mediengestalterin (15), Medienkauffrau (12) und Kauffrau für Bürokommunikation (16) und nur wenige für Feinmechanik (2), Fachinformatik (2) und Tischler(3!) entschieden. Seit Jahren werden Programme aufgelegt, die "Mädchen in Männerberufe" bringen wollen. Es müsse offenkundig mehr getan werden, aber was und mit welchen Ansätzen? Damit wollen sich die Frauen im WDR-Rundfunkrat gesondert befassen, wenn das Thema Revision der Frauenförderung auf der Tagesordnung steht. Grätz: "Ich erhoffe mir frischen Wind, neue Ideen und Konzepte für die berufliche Gleichstellung, die mehr Frauen in 'untypische' Berufe bringt. Das Programmunternehmen WDR könnte hier Vorbilder (role model) schaffen, die Mädchen und jungen Frauen Mut machen."
Rückfragen: Rüdiger Oppers WDR-Unternehmenssprecher Tel. 0221-220 2405
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