Rundfunkrat erkennt Erfolge der Frauenförderung im WDR an
Grätz:
Weitere Verbesserungen erzielen
WDR schreibt Förderplan fort
Köln (ots)
Anlässlich der Fortschreibung des Frauenförderplans des WDR hat sich der Rundfunkrat intensiv mit den beruflichen Chancen von Frauen befasst. Dabei kamen auch die Möglichkeiten von Frauen und Männern zur Sprache, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Unter Vorsitz von Reinhard Grätz stellte das Gremium große Übereinstimmung zur Frauenförderung im WDR sowie zu den weiteren in Ergänzung des Plans vorgesehenen Schritten fest. Hervorgehoben wurde die Vorreiterrolle des WDR, der bereits 1989 einen Frauenförderplan verabschiedet und eine Gleichstellungsbeauftragte eingeführt hatte. "Trotz aller Erfolge wird der Rundfunkrat aber immer wieder darauf drängen, dass weitere Verbesserungen erzielt werden. Besondere Anstrengungen sind in Bereichen vonnöten, in denen Frauen traditionell unterrepräsentiert sind. Dazu gehören Wirtschaft, Sport und Technik", so Reinhard Grätz.
Eine Bestandsaufnahme zeige, so das Gremium, dass sich vieles zugunsten von Frauen verändert habe. Im WDR und innerhalb der ARD hätten Frauen vermehrt Spitzenpositionen eingenommen; es gebe Direktorinnen, Chefredakteurinnen, Auslandskorrespondentinnen, Moderatorinnen von Politik-, Wirtschafts- und Ratgeber-Magazinen. Der Politik-Talk werde sowohl bei öffentlich-rechtlichen als auch bei kommerziellen Sendern erfolgreich von Frauen geführt. Ihre Talkshows hätten sich zu "Markenzeichen" im deutschen Fernsehen entwickelt. Die auf Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausgerichteten Maßnahmen hätten die Lebenswirklichkeit von Frauen insgesamt verbessert. Um zu prüfen, ob sich diese Veränderungen angemessen in den Programmen von ARD und WDR widerspiegeln, empfahl das Gremium den Aufbau eines entsprechenden Programmcontrollings.
Intendant Fritz Pleitgen hatte zuvor darauf hingewiesen, dass der WDR in der Frauenförderung schon viel erreicht habe. Im Hörfunk seien bereits 40 Prozent der Führungskräfte Frauen. Dies sei aber nur eine Zwischenstation. Pleitgen: "Wir müssen noch eine Menge leisten. Deshalb machen wir den Frauen im WDR mit dem neuen Förderplan weitere Angebote." Mit dem fortgeschriebenen Plan setzt der WDR das Landesgleichstellungsgesetz in Nordrhein-Westfalen um. Der Plan ist zugleich Ergebnis eines konstruktiven Diskussionsprozesses der Personalabteilung mit dem Personalrat und der Gleichstellungsbe-auftragten. In der neuen Fassung gilt die Regelung über die bevorzugte Berücksichtigung von Frauen bei Stellenbesetzungen künftig auch für Führungspositionen. Des Weiteren enthält der neue Plan detailliertere Regeln zur Arbeitszeit, Teilzeit und zu Beurlaubungen, die es Müttern und Vätern ermöglichen sollen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Zu diesem Zweck wird der WDR über den seit elf Jahren bestehenden Kindergarten hinaus auch neue, flexiblere Angebote der Kinderbetreuung prüfen. Fortgeführt und konkretisiert werden weitere Maßnahmen, mit denen die Chancengleichheit von Frauen sichergestellt werden soll. Dazu gehört, dass Frauen weiterhin gezielt motiviert werden, sich für Aufgaben auf allen Ebenen zu qualifizieren und zu bewerben. Ab 2003 geben die Gleichstellungsbeauftragte und der WDR-Intendant dem Rundfunkrat jährlich einen Bericht zur Umsetzung des Frauenförderplans. Zudem soll der Plan künftig alle drei Jahre fortgeschrieben werden.
Der Anteil der Frauen im WDR ist im Jahr 2001 auf 43,5 Prozent gestiegen. Auch in Führungspositionen konnten die Frauen ihren Anteil ausbauen. Im Jahr 2000 hatten 261 Frauen im WDR eine leitende Funktion inne, im Jahr 2001 waren es 269 - während die Zahl der Männer in diesen Positionen leicht zurückging. Unter den neuen Auszubildenden im Jahr 2001 waren Frauen in der Mehrheit - von 477 Ausbildungsplätzen wurden 263 mit Frauen und 214 mit Männern besetzt.
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