ARD-Reihe "Politische Morde" mit zwei neuen Dokumentationen über Salvador Allende und Erzbischof Oscar Romero
Köln (ots)
Die vom Westdeutschen Rundfunk produzierte ARD-Reihe "Politische Morde" sendet am 15. und 17. September zwei neue Dokumentationen im Ersten.
Am 15. September 2003 zeigt Das Erste den Film "Verrat in Santiago - Der Tod des Salvador Allende" von Wilfried Huismann (21.45 Uhr bis 22.30 Uhr). Mit Salvador Allende starb am 11. September 1973 der Traum vom demokratischen Sozialismus. Historiker gehen bis heute davon aus, dass Allende zum Zeitpunkt seines Todes alleine war. Huismanns Recherche - 30 Jahre später - ergibt: In Wahrheit waren 12 seiner Getreuen bei ihm, als Allende sich erschoss. Einer der wenigen Überlebenden, Allendes Leibwächter Pablo Zepeda, bricht das Schweigen und erzählt vor der Kamera, was in den letzten Minuten von Allendes Leben geschah. "Er war ein Romantiker, der zum Tode verurteilt war", so der sowjetische General Leonov über den frei gewählten sozialistischen Präsidenten Chiles. Leonov enthüllt in dieser spektakulären ARD-Dokumentation eines der letzten Geheimnisse des Kalten Krieges: Die Sowjetunion ließ Allende fallen, weil sie nicht an seine gewaltlose Revolution glaubte.
Am 17. September 2003 sendet Das Erste in seiner Reihe "Politische Morde" den Film "Romero - Tod eines Erzbischofs" von Rena und Thomas Giefer (23.30 bis 0.15 Uhr). Erzbischof Oscar Romero wurde am 24. März 1980 während einer Totenmesse erschossen. Dieser Mord war der Startschuss zu einem der blutigsten Bürgerkriege in Mittelamerika, bei dem 70.000 Menschen ums Leben kamen. Zu unbequem war der Bischof geworden, als er öffentlich die Ausplünderung des Landes durch die "14 Familien" und den Terror der Todesschwadronen anklagte. Ein Held schon zu Lebzeiten, durch seinen gewaltsamen Tod aber wurde Romero zum Mythos. Sein Tod steht auch für die Allmacht des Kalten Krieges, der manchmal selbst vor den Kirchen nicht halt machte.
Die WDR-Redaktion für beide ARD-Dokumentationen liegt bei Heribert Blondiau.
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