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UNHCR gedenkt ermordeter Kollegen

Berlin (ots)

In Gedenken an ihre ermordeten Kollegen haben die
UNHCR-Mitarbeiter heute größere internationale Anstrengungen
gefordert, um die Sicherheit von humanitären Helfern und jenen
Millionen Menschen zu garantieren, denen sie helfen.
"Vor genau einem Jahr erlebte UNHCR die dunkelste Phase seiner
50-jährigen Geschichte, als vier unserer Kollegen innerhalb von zwei
Wochen brutal ermordet wurden", so UN-Flüchtlingskommissar Ruud
Lubbers. Sechs Monate später wurde ein weiterer UNHCR-Mitarbeiter in
der Demokratischen Republik Kongo umgebracht.
"Am Tag, an dem wir unsere ermordeten Freunde und Kollegen ehren,
muss ich auch meinen anhaltenden Ärger und meine Frustration darüber
ausdrücken, dass in keinem dieser tragischen Fälle Gerechtigkeit
obsiegte", sagte Lubbers.
UNHCR ist besonders beunruhigt über die milden Strafen, die ein
Gericht in Jakarta gegenüber sechs Männern im Zusammenhang mit der
Ermordung von drei UNHCR-Mitarbeitern in Atambua (West-Timor)
verhängte. Die Angeklagten wurden lediglich zu 10 bis 20 Monaten
Gefängnis verurteilt. Ein Berufungsgericht bestätigte jüngst diese
Strafen. Die Brutalität der Mörder - sie hackten ihre Opfer zu Tode
und verbrannten die Körper - schockierte die internationale
Gemeinschaft und führte zur Evakuierung der UN-Mitarbeiter und
anderer Helfer aus West-Timor.
Der beigeordnete Flüchtlingskommissar Soren Jessen-Petersen sagte,
die milden Strafen verspotteten die Forderung der internationalen
Gemeinschaft nach Gerechtigkeit in diesen schrecklichen Fällen. Die
Gerichtsentscheidung habe bei jedem UNHCR-Mitarbeiter extreme
Enttäuschung ausgelöst. Diese würde zudem "genau das falsche Signal
an andere senden, die nun meinen, humanitäre Helfer ermorden zu
können, ohne dafür bestraft zu werden".
Der Vorsitzende des UNHCR-Personalrats Naveed Hussain sagte, die
Botschaft seiner Organisation an die Regierungen sei eindeutig: "Wer
will, dass wir Leben retten, muss uns auch schützen. Wir erwarten von
den Regierungen, dass sie ihre Verantwortung für die Sicherheit von
humanitären Helfern wahrnehmen. Stärkere Maßnahmen müssen auch gegen
jene Staaten ergriffen werden, die diese Verantwortung nicht
erfüllen. Das Fehlen solcher Maßnahmen gegenüber Indonesien
beispielsweise erlaubt den Mördern mit ihrer Tat davonzukommen. Dies
ist nicht akzeptabel".
Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR)
   Amt des Vertreters in der Bundesrepublik Deutschland
   Wallstr. 9-13, 10179 Berlin
Presse: Stefan Telöken
Telefon: 030/202202-26/10, 0170/4161229
Telefax: 030/202202-23
Internet: www.unhcr.de

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